Lektine als Brandbeschleuniger für Autoimmunerkrankungen

1,9 Minuten LesezeitVeröffentlicht am: 9. Februar 2024Von Kategorien: Unkategorisiert

Lektine sind Proteine, die der Mensch mit pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreide, Hülsenfrüchten, Samen, Nüssen, Obst und Gemüse aufnimmt. In zu großen Mengen können diese Proteine toxisch werden, indem sie sich an die Oberfläche von Darmzellen oder anderen Organen binden. Dies kann zu Entzündungen und einer erhöhten Darmdurchlässigkeit führen, was vor allem bei Autoimmunerkrankungen von Bedeutung ist. Doch ist die Sorge um Lektine wirklich berechtigt oder ist eine lektinfreie Ernährung nur der nächste Hype?

Tatsächlich zeigen In-vitro- und Tierstudien, dass Lektine eine gesundheitsschädigende Wirkung haben können. Lektine werden mit Autoimmunerkrankungen in Verbindung gebracht, da sie im Verdacht stehen, das Risiko für das Leaky-Gut-Syndrom und damit die Darmpermeabilität zu erhöhen, Kreuzreaktionen auszulösen und Immunzellen zu aktivieren, die wiederum eine verstärkte Entzündung auslösen. All diese Mechanismen sind Schlüsselfaktoren bei Autoimmunerkrankungen wie Arthritis.  

Eine In-vitro-Studie hat gezeigt, dass einige Lektine die Reaktivität bestimmter Antikörper erhöhen und zu einem Anstieg der Antikörper in verschiedenen Geweben führen. 

Im Gegensatz dazu bestätigte eine andere In-vitro-Studie, dass Lektin sogar ein potenzieller Wirkstoff gegen Krebs sein könnte. Dies gilt für menschliche Brustkrebszellen, Darmkrebszellen, lyphoblastische Leukämiezellen und Melanomzellen. 

 

Fazit: 

Lektine können in großen Mengen durchaus toxisch wirken, aber Vergiftungen mit Lektinen kommen eher selten vor. Bei gesunden Menschen ist der Verzehr lektinhaltiger Lebensmittel meistens unbedenklich und teilweise aufgrund protektiver Eigenschaften dieser Lebensmittel sogar sinnvoll. Der Lektingehalt in Lebensmitteln kann zudem durch verschiedene Verfahren der Lebensmittelverarbeitung reduziert werden. Darüber hinaus gibt es eine Fülle von Lebensmitteln, die lektinfrei sind.  

Insbesondere für Menschen mit empfindlichem Darm oder Autoimmunerkrankungen kann eine lektinfreie oder lektinarme Ernährung empfohlen werden. Für genauere Informationen und Empfehlungen klicken Sie hier.  Für genauere Informationen und Empfehlungen klicken Sie hier.  

  • Katoch, R., & Tripathi, A. (2021). Research advances and prospects of legume lectins. Journal of Biosciences, 46(4), 104. https://doi.org/10.1007/s12038-021-00225-8 
  • Mishra, A., Behura, A., Mawatwal, S., Kumar, A., Naik, L., Mohanty, S. S., Manna, D., Dokania, P., Mishra, A., Patra, S. K., & Dhiman, R. (2019). Structure-function and application of plant lectins in disease biology and immunity. Food and Chemical Toxicology, 134, 110827. https://doi.org/10.1016/j.fct.2019.110827 

Bild von: Lukas Gojda von shutterstock 

Isoleucin - Übertreibt die Fitnessindustrie?
Fluorid: Der unsichtbare Gegenspieler unserer Intelligenz?