Kurzbeschreibung

Das Vitamin B7 oder Biotin ist für seine kosmetischen Effekte, wie glänzendes Haar, glatte Haut und feste Fingernägel bekannt. Es spielt eine wichtige Rolle bei der körperlichen und geistigen Entwicklung. Biotin ist zudem an der Energiegewinnung der Zelle beteiligt und bei der Verstoffwechselung von Aminosäuren und der Fettsäuresynthese bedeutsam.

Offizieller Name

Biotin

Andere Namen

Vitamin B7
Vitamin H

Eigenschaften

wasserlöslich

Vorkommen

Leber, Blumenkohl, Eier, Hefe, Nüsse, Haferflocken, Sojabohnen, ungeschälter Reis

Grundfunktionen

Haut-/Haar-/Nagelproduktion, Schutz vor Hautentzündungen, Zellwachstum und Zellteilung, Synthese von Glukose für konstanten Blutzucker

Dosierungsempfehlungen

DGE: 30 - 60 µg / Tag

NährstoffAllianz: 100 µg / Tag

Therapeutisch: 2,5-20 mg/Tag

Sichere obere Einnahmegrenze: n.a.

Einnahmeempfehlungen

vor oder zu dem Essen einnehmen, bei höherer Dosis über den Tag verteilt

Labordiagnostik

Vollblut: k. A.

Serum: 200-900 pmol/l

Mangelgrenzwert: k. A.

Toxischer Grenzwert: n.a.

Risiken durch Überdosierung

Bei therapeutischen Gaben von > 30 mg wurde eine Verfälschung von Schilddrüsen-Funktionstests beobachtet (gesteigertes T4 und stark reduziertes TSH), nach Absetzen normalisierten sich die Schilddrüsenwerte wieder.

Zusätzliche Informationen

B-Vitamine möglichst in Komplexen einnehmen

Physiologische Wirkungen im Überblick

  • Teilung und Neubildung von Blutzellen insbesondere im Knochenmark
  • Aubau der der Erbsbstanz (DNA)
  • Wachstums- und Entwicklungsprozesse
  • Entwicklung des Neuralrohres von Embryonen (verhindert offenen Rücken)
  • Verstoffwechselung von Homocystein

Biotin spielt im Fettmetabolismus (Linolensäure→Ω-3-Fettsäuren, Synthese antiinflammatorischer Prostaglandine) und der Gluconeogenese (→ Hypoglykämie), eine bedeutende Rolle, ist aber auch im Zellkern wichtig für die epigenetische Regulation der Genfunktion (Zellwachstum → DNA-Synthese).


Vorkommen

  • Bierhefe
  • Eier
  • Spinat
  • Leber
  • Blumenkohl
  • Nüsse
  • Haferflocken
  • Sojabohnen
  • ungeschälter Reis

Anwendungsempfehlungen und Dosierung

DGE

Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (Die DGE unterscheidet zwischen Kindern, Männern, Frauen, Schwangeren, Stillenden  - bitte im Einzelfall prüfen)

30 - 60 µg / Tag

NährstoffAllianz

Dosierungsempfehlung der NährstoffAllianz

100 µg / Tag


Risikogruppen und Mangelfaktoren

Mangelfaktoren

  • längere Einnahme von Antibiotika
  • längerer Einnahme von Antiepileptika
  • Verzehr von Rohen Eiern (diese enthalten Biotin-spezifische Antivitamine)

Risikogruppen

  • Dialysepatienten
  • Alkoholiker

Therapeutische & präventive Einsatzgebiete

  • Anämie
  • psychische und neurologische Erkrankungen
  • Entzündungen im Mund und Verdauungssystem
  • Durchfall und Gewichtsverlust
  • gestörtes Wachstum des Fötus insbesondere im Zentralnervensystem
  • Störungen im Zentralnervensystem
  • reduzierte Aufnahme von Nährstoffen

Quellenangaben

Allgemeine Quellen: (nicht mit Nr. im Text versehen; Bsp.: Bücher, andere Portale)

  1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Abgerufen am 2. Februar 2021, von https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/
  2. Schmiedel, V., Spitz, J., Edalatpour, A., Schulz-Ruhtenberg, N., Gröber, U., Feldhaus, S., Schomburg, L., Schurgast, H. & Barz, S. (2020, Februar). Online-Kongress „Mikronährstoffe und Orthomolekularmedizin“ [Online-Kongress]. Akademie für menschliche Medizin.
  3. Deutschlands Kranke Kinder. Basiswissen Nährstoffe. Abgerufen am 2. Februar 2021, von https://deutschlandskrankekinder.de/basiswissen-naehrstoffe/
  4. FDDB Lebensmittel Datenbank. Abgerufen am 2. Februar 2021, von https://fddb.info/
  5. Gröber, U. (2002). Orthomolekulare Medizin (3. Aufl.). Beltz Verlag.
  6. Schmiedel, V. (2019). Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente: Ernährung, Diagnostik und Nährstofftherapie (3. Aufl.). Georg Thieme Verlag.
  7. LifeStyle & MS. B-Vitamine. Abgerufen am 2. Februar 2021, von https://lsms.info/index.php?id=24&L=602
  8. Biesalski, HK (2019). Vitamine, Spurenelemente und Minerale: Indikation, Diagnostik, Therapie (2. Aufl.). Georg Thieme Verlag.

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