Kurzbeschreibung

Ashwagandha ist ein immergrüner, kurzer Dammstrauch, der etwa 2 m hoch und 1 m breit wird. Seine Zweige sind mit feinen, silbergrauen Haaren bedeckt. An den bräunlichen Stängeln befinden sich elliptische Blätter, die an der Oberseite unbehaart und grün erscheinen, während die Unterseite dicht behaart ist. Die Blüten der Pflanze sind glockenförmig und formen sich zu einem Kelch zusammen. In der Mitte des Kelches befindet sich eine runde, 5-8 mm große Beeren. Sind die Früchte reif erscheinen sie orangerot bis rot. Die Beere selbst hat unzählige blassbraune Samen. Die Wurzeln der Pflanze haben einen starken Geruch und einen bitteren bis scharfen Geschmack. 

Die Heilpflanze wird seit über 3000 Jahren in der ayurvedischen und indigenen Medizin verwendet. Im Ayurveda (indische Heilkunst) wird Ashwagandha als Rasayana (ein Weg zur Erlangung von Exzellenz) klassifiziert. Traditionell wird die Heilpflanze verwendet, um jugendliche Vitalität, Ausdauer, Kraft und Gesundheit zu fördern. Die Heilpflanze beinhaltet zahlreiche phytochemische Verbindungen die weitreichende, positive Gesundheitseffekte aufweisen. Eine zunehmende Anzahl von Studien bestätigt die Wirksamkeit bei der Behandlung von körperlichen und geistigen Erkrankungen sowie der Förderung der allgemeinen Gesundheit.  

Offizieller Name

Ashwagandha

Andere Namen

Withania somnifera, Schlafbeere, Indischer Ginseng, Indische Winterkirsche

Eigenschaften

wasser- und fettlöslich

Vorkommen

In trockenen Regionen: Afrika (Südafrika, Marokko, Ägypten), Jordanien, Kanarische Inseln, Kapverdische Inseln, Arabien, Afghanistan, Belutschistan, Pakistan, Sri Lanka, China, Nepal, Indien

Grundfunktionen

Apoptotisch
Antikanzerogen
Antiinflammatorisch
Immunmodulatorisch
Antidiabetisch
Kardioprotektiv
Antimikrobiell
Neuroprotektiv
Antiarthritisch
Gerinnungshemmend
Antioxidativ
Antibakteriell
Schmerzlindernd
Schlafinduzierend
Anxiolytisch
Stresslindernd

Inhaltsstoffe

Witahnolide A, D, E, F, L
Withanone
Withaferin A
Withanosid IV, X
Anosid
Withastramonolide
Physagulin
Quercetin
Kämpferol
Jaborosalactone D
Biscolactone B
Somifericin
Pubesenolide
Fettsäuren
Aminosäuren
Zucker
Tocopherole
Sterole

Zusätzliche Informationen

Neben den zahlreichen therapeutischen Anwendungsgebieten führt Ashwagandha auch zu einer Leistungssteigerung im Sport.
Im Kraftsport führte die Supplementierung mit Ashwagandha zu einer erhöhten Muskelkraft, größeren Muskeln und weniger Körperfett. Außerdem erhöhte es die Testosteronkonzentration im Serum und verminderte die Kreatinkinase, welche für die Energiebereitstellung bei kurzen Anstrengungen verantwortlich ist. Im Ausdauersport kam es durch die Supplementierung der Heilpflanze zu einer erhöhten maximalen Sauerstoffaufnahme. Außerdem wurde der Erschöpfungszustand verzögert.

Vorkommen

Ashwagandha kommt natürlicherweise in trockenen Regionen vor, die sich vom Mittelmeer über das tropische Afrika bis nach Südafrika und von den Kanarischen und Kapverdischen Inseln bis in den Nahen Osten und nach Arabien, Afghanistan, Belutschistan, Pakistan, Sri Lanka, China, Nepal und Indien erstrecken. In den wärmeren Teilen Europas wird sie im Garten angebaut. In Südaustralien und New South Wales ist es als Unkraut bekannt. 


Inhaltsstoffe

Bisher konnten mehr als 12 Alkaloide, 40 Withanolide und mehrer Sitoindoside unter den zahlreichen Bestandteilen gefunden werden. Wichtige sekundäre Pflanzenstoffe sind Withanolid A, D, E, F, L Withanone, Withaferin A, Withanosid IV, Withanosid X, Anosid, Withastramonolide, Physagulin, Quercetin, Kämpferol, Jaborosalactone D, Biscolactone B, Somifericin und Pubesenolide. Zudem sind verschiedene Fettsäuren, Aminosäuren, Zucker, Sterole und Tocophenole vorhanden.  


Physiologische Wirkungen im Überblick

  • Apoptotisch 
  • Antikanzerogen 
  • Antiinflammatorisch 
  • Immunmodulatorisch 
  • Antidiabetisch 
  • Kardioprotektiv 
  • Antimikrobiell 
  • Neuroprotektiv 
  • Antiarthritisch 
  • Gerinnungshemmend 
  • Antioxidativ 
  • Antibakteriell 
  • Schmerzlindernd 
  • Schlafinduzierend 
  • Anxiolytisch 
  • Stresslindernd 

Anwendungsmöglichkeiten

Von der Pflanze werden die Wurzeln, Blätter, Blüten, Früchte und Samen verwendet. Dabei werden Wurzeln und Blätter oft in Pulverform, getrocknet oder abgekocht verzehrt. Die Blätter können auch als Tee, Saft und Paste aufgenommen oder als Wickel aufgelegt werden. Die Blüten werden hauptsächlich in Form von Pulver verwendet oder werden abgekocht. Für die Zubereitung werden die Pflanzenteile oft mit Milch oder Wasser vermengt und anschließend verzehrt.


Dosierung

Generell wird Ashwagandha in Dosen von bis zu 1000 mg täglich bis zu 12 Wochen eingenommen. Bei vorliegenden Krankheiten wird empfohlen die Dosierung mit ihrem Arzt zu besprechen [15].


Therapeutische & präventive Einsatzgebiete

Stress und Angstzustände 

Eine 8-wöchige, klinische, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie zeigte die stressreduzierende Wirkung von Ashwagandha. Die 60 Probanden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe nahm den Ashwagandha Wurzelextrakt in einer Konzentration von 125 mg zu sich, während die andere Gruppe 600 mg aufnahm. Das Stresslevel wurde anhand des sogenannten Perceived Stress Scale (Test zur empfundenen Stressskala) und des gemessenen Serum Cortisols festgestellt. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verringerung der Ausgangswerte im Perceived Stress Scale. Wobei festgestellt werden konnte, dass jene Gruppe die 600 mg Ashwagandha-Extrakt konsumierte, niedrigere Werte aufwies, als jene Gruppe die 125 mg Ashwagandha-Extrakt zu sich nahm. Außerdem waren die Cortisol Level nach der Supplementierung signifikant niedriger als vor der Einnahme von Ashwagandha, was die stressreduzierende Wirkung der Heilpflanze bestätigt [1].  

Zudem machten die Patienten den sogenannten Hamilton Anxiety Rating Scale (HAM-A). HAM-A ist ein Fragebogen, der die Schwere des Angstzustandes eines Patienten untersucht. Eine Supplementierung mit 600 mg Ashwagandha-Wurzelextrakt zeigte eine signifikante Abnahme der Angstzustände auf [1].   

Schlafstörungen 

Aufgrund ihrer schlaffördernden Wirkung wird Ashwagandha oft als Schlafbeere bezeichnet. In einer 8-wöchigen, randomisierten, placebokontrollierten Parallelgruppenstudie nahmen gesunde- und schlafgestörte Probanden 300 mg Ashwagandha-Wurzelextrakt pro Tag auf. Sowohl bei Gesunden als auch bei Personen mit Insomnie (krankhafte Schlafstörung) konnte eine signifikante Verbesserung der Schlafqualität festgestellt werden. Bei Patienten mit Insomnie verbesserte die Einnahme von Ashwagandha die Einschlaflatenz (Zeit bis zum Schlafbeginn), die Schlafeffizienz sowie die Gesamtschlafzeit signifikant. Außerdem verkürzte sich die Wachzeit vor dem Einschlafen sowie die Wachzeit vor dem endgültigen Aufwachen [2].  

Schizophrenie 

In einer doppel-blinden, randomisierten placebokontrollierten Studie wurden 60 Patienten mit Schizophrenie, zwölf Wochen lang, mit Ashwagandha Extrakt (1.000 mg/d) oder einem Placebo behandelt. Alle Patienten nahmen während des Zeitraums ihre antipsychotischen Medikamente ein. Die Patienten wurden auf ihre positiven-, negativen-, und Gesamtsymptome getestet. Zudem wurde mittels dem Perceived Stress Scale das Stresslevel untersucht. Die mit Ashwagandha behandelte Gruppe erzielte im Vergleich zur Placebogruppe bessere Ergebnisse für ihre negativen-, allgemeinen- und Gesamtsymptome. Zudem wies die behandelte Gruppe eine signifikante Verringerung des Perceived Stress Scores auf, was auf ein vermindertes Stresslevel hinweist [3].  

Alzheimer  

In einer in vivo (am lebenden Organismus) Tierstudie wurde zunächst der Wirkstoff Withanon (WS-2) aus dem Ashwagandha-Extrakt isoliert. Über 21 Tage bekamen Wistar-Ratten Withanon in einer Dosis von 5-20 mg/kg verabreicht. Im Vorfeld wurde der Gedächtnisverlust, die Aktivität von Amyloid-β-42, die Konzentration von entzündungsfördernden Zytokinen wie TNF-a, IL-β, IL-6, MCP-1 sowie die Signale für oxidativen Stress getestet. Diese Biomarker sind bei Alzheimer meist erhöht. Zudem wurde die Aktivität von Acetylcholin und Glutathion festgestellt, welche bei einer Alzheimererkrankung vermindert ist. Die orale Gabe von Withanon hemmte das Amyloid-β-42 und verbesserte somit die kognitive Beeinträchtigung. Außerdem schwächte Withanon die erhöhten Spiegel der entzündungsfördernden Zytokine und Signale für Oxidativen Stress. Withanon verstärkte die Aktivität von Acetylcholin und Glutathion, was auf eine verbesserte Lern- und Gedächtnisfähigkeit hinweist [4]. 

Eine andere Tierstudie untersuchte den präventiven Effekt von Ashwagandha gegen die Zytotoxizität von Hydrogenperoxiden und die Aktivität von Amyloid-β-42, welche Hauptmerkmale für die Alzheimer Erkrankung sind. Dafür wurden spezifische Rattenzellen verwendet und in vitro (im Reagenzglas) mit einem Ashwagandha-Wurzelextrakt behandelt. Zellen, die durch induziertes Hydrogenperoxid geschädigt waren, wurden mit einer Dosis von 6,11-100 µg/ml behandelt. Die geschädigten Zellen hatten durch die Zugabe des Ashwagandha-Extrakts eine 50-80% höhere Überlebenschance. Eine Dosis von 50 und 100 µg/ml hatte den besten Effekt. Zellen die mit Amyloid-ß-42 geschädigt waren, wurden mit einer Dosis von 0,75-100 µg/ml behandelt. Dies führte zu einer Abschwächung der Amyloid-β-42 induzierten Toxizität, wobei eine Dosis von 100 µg/ml den höchsten Effekt erzielte. Die angegebenen Ergebnisse schließen auf eine Verbesserung der Alzheimer Krankheit [5]. 

Stoffwechselstörungen (wie z.B. Diabetes) 

Mehrere Studien wiesen bereits auf den hypoglykämischen (Absinken des Blutzuckerspiegels) und hypolipidämischen (Absinken der Blutfettwerte) Effekt von Ashwagandha hin. In einer randomisierten, doppel-blinden, placebokontrollierten Studie wurden 60 Probanden mit Diabetes Typ 2 in zwei Gruppen und eine Placebogruppe aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt 2x 250 mg Ashwagandha Extrakt pro Tag, während die andere Gruppe 2x 500 mg Ashwagandha-Extrakt pro Tag aufnahm. Eine Supplementierung mit 500 mg führte zu einer signifikanten Reduktion des Gesamtcholesterols, LDL Cholesterols und der Triglyceride. Diese Blutfette sind in Diabetes Patienten meist erhöht. Zudem verbesserte die Einnahme der Heilpflanze von 250 mg und 500 mg die Funktion der innersten Zellschicht signifikant. Die Funktion der innersten Gefäßzellschicht ist in Diabetes Patienten meist eingeschränkt. Dies erhöht das Risiko kardiovaskuläre Erkrankungen wie Durchblutungsstörungen, Schlaganfälle oder Herzinfarkte zu erleiden. Es wurde außerdem eine signifikante Reduktion von oxidativem Stress und systematischer Entzündungen beobachtet [6].  

Krebs 

Eine in vitro Studie untersuchte die antikanzerogene Wirkung einer Proteinfraktion aus der Withania somnifera (WSPF). Dafür wurden humane Brustkrebszellen und normale Brustzellen mit verschiedenen Dosierungen der WSPF behandelt. WSPF blockiert die mitotische Progression (Verdopplung der Zellen) der Brustkrebszellen, aktiviert die mitochondrial vermittelte apoptotische (programmierter Zelltod) Wirkung und induzierte die Produktion von Sauerstoffradikalen in den Krebszellen. Diese dosisabhängigen Effekte bewirken die Selbstzerstörung der Krebszellen und bestätigen damit den antikanzerogenen Effekt der Heilpflanze [7].  

Eine in vivo Studie bestätigte einen ähnlichen Effekt in humanen Prostatakrebszellen. Die Krebszellen wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen des Wurzelextraktes der Withania somnifera behandelt. Die Lebensfähigkeit der Krebszellen nahm mit steigender Konzentration signifikant ab. Die Behandlung hemmte zudem die Expression von IL-8 und COX-2 in den Krebszellen, was zu einer verringerten Angiogenese (Bildung von Blutgefäßen in der Krebszelle) und Metastasenbildung führt. Die Krebszelle wird daher in ihrer lebens- und Vermehrungsfähigkeit gehemmt [8]. 

Rheumatoide Arthritis 

In einer randomisierten, single-blinden, placebokontrollierten Studie wurden 60 Patienten mit Rheumatoider Arthritis in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe A (Testgruppe) erhielt zweimal am Tag 7 mg Ashwagandha Extrakt über einen Zeitraum von 90 Tagen. Gruppe B (Kontrollgruppe) erhielt ein Placeboprodukt. Die Morgensteifheit in Gruppe A nahm signifikant ab. Außerdem reduzierte die Aufnahme von Ashwagandha Schmerzen, Steifheit und Schwellungen [9].  

Schilddrüsenerkrankung 

In einer prospektiven, randomisierten, doppel-blinden placebokontrollierten Studie wurden 50 Patienten in einem Zeitraum von acht Wochen, mit 600 mg Ashwagandha Wurzelextrakt pro Tag behandelt. Die Patienten wiesen einen erhöhten Serumspiegel des Thyroidea-stimulierenden Hormons (TSH) auf, welcher auf eine Störung der Schilddrüsenfunktion hinweist. Die Einnahme von Ashwagandha verringerte die Konzentration des Thyroidea-stimulierenden Hormons signifikant [10].  

Sexuelle Funktion und Unfruchtbarkeit 

In einer randomisierten Kontrollstudie wurde die Wirkung von Ashwagandha auf Störung des hypoaktiven sexuellen Verlangens, sexuelle Erregungsstörung und Orgasmusstörung in Frauen untersucht. Acht Wochen lang konsumierten 50 Frauen zweimal am Tag 300 mg Ashwagandha Wurzelextrakt. Im Vergleich zur Placebo Gruppe wiesen Frauen die Ashwagandha supplementieren niedrigere Werte der sexuellen Dysfunktion auf. Die Frauen waren sexueller erregt, hatten eine höhere Orgasmusrate und waren insgesamt zufriedener mit der sexuellen Erfahrung [11]. 

In einer Studie wurde 180 unfruchtbaren Männer Withania somnifera-Wurzelpulver, in einer Menge von 5 g/Tag über einen Zeitraum von 3 Monaten, verabreicht. Die Stoffwechselprodukte Laktat, Alanin, Citrat, GPC, Histidin und Phenylalanin sind als Biomarker für die Beurteilung der Unfruchtbarkeit herangezogen worden. Die Aufnahme von Ashwagandha führte zu erhöhten Konzentrationen der Stoffwechselprodukte und verbesserte damit die Spermienqualität. Zudem konnte eine Erhöhung der Spermienkonzentration, eine verbesserte Beweglichkeit der Spermien und eine erhöhte enzymatische Aktivität von Stoffwechselwegen beobachtet werden [12].


Gegenanzeigen

Trotz der positiven Wirkungen von Ashwagandha, ist für die Einnahme der Heilpflanze Vorsicht geboten. Dies betrifft vor allem Schwangere und Stillende sowie Personen mit bestimmten Erkrankungen.  

Schwangerschaft und Stillzeit 

Die Heilpflanze stimuliert den Uterus. Dadurch kann es in der Schwangerschaft zu Fehlgeburten kommen. Außerdem fehlen notwendige Information zur Einnahme von Ashwagandha während der Stillzeit. Es wird daher von einer Ashwaganda Supplementierung während der Schwangerschaft- und Stillzeit abgeraten [15].

Schilddrüsenerkrankungen
Wie oben angeführt kann Ashwagandha positive Auswirkungen auf eine Schilddrüsenerkrankung haben. Dennoch kann die Heilpflanze die Aktivität der Schilddrüse erhöhen und die Symptome von Patienten mit Hyperthyreose verschlimmern [15]. 

Autoimmunerkrankungen 

Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis oder Lupus sollten auf eine sorgfältige Anwendung von Ashwagandha achten. Durch die Einnahme von Ashwaganhda wird das Immunsystem aktiviert, was zu einer Verschlimmerung der Symptome führen kann [15]. 

Medikamenteneinnahme und Operation
Bei der Einnahme bestimmter Medikamente ist der Verzehr von Ashwagandha mit Vorsicht zu genießen. Zu diesen Medikamenten zählen Antidiabetika (senken den Blutzuckerspiegel), Antihypertensiva (senken den Bluthochdruck), Immunsuppressiva (schwächen die Immunaktivität), Beruhigungsmittel (z.B. Benodiazepine, ZNS-Depressiva) und Schilddrüsenhormone. Ashwagandha interagiert mit den Medikamenten, verschlimmert Symptome und vermindert oder verstärkt die medikamentöse Wirkung. Es wird daher empfohlen die Supplementierung mit Ashwagandha mit ihrem Arzt zu besprechen.  

Ashwagandha verlangsamt außerdem das zentrale Nervensystem. Eine Medikamenteneinnahme während oder nach einer Operation können diesen Effekt verstärken. Es wird daher empfohlen Ashwagandha zwei Wochen vor der Operation nicht mehr einzunehmen [15]. 

Nahrungsergänzungsmittel und Kräuter 

Ashwagandha hat eine blutdrucksenkende Wirkung. Wird Ashwagandha mit Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen, die eine ähnliche Wirkung aufzeigen, kann es zu einem zu niedrigen Blutdruck kommen. Nahrungsergänzungsmittel mit dieser Wirkung sind Andrographis, Kaseinpeptide, L-Arginin, Niacin und Brennnessel.  

Außerdem verlangsamt Ashwagandha die Atmung und führt zu Schläfrigkeit. Die Einnahme zusammen mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln mit ähnlicher Wirkung, kann bei manchen Menschen zu erhöhter Schläfrigkeit und/oder verlangsamter Atmung führen. Beispiele dafür sind Hopfen, Kava, L-Typtophan, Melatonin und Baldrian [15]. 


Irreführende & falsche Aussagen

Toxizität der Withania Somnifera 

Ashwagandha gilt grundsätzlich als sicheres Medikament. Mehrer Toxizitätsstudien überprüften die Toxizität der Pflanzenteile und der isolierten reinen Verbindungen. Ergebnisse zeigten eine akute Toxizität von isolierten Alkaloiden bei 432 mg/kg in Ratten und Mäusen. Die Toxizität eines alkoholischen Samenextraktes betrug bei Albinomäusen 1750 ± 41 mg. Die akute Toxizität von Withaferin A lag bei Mäusen bei ca. 80 mg/kg. Eine Konzentration von 2000 mg/kg eines Standard-Withania somnifera Extrakts erwies sich als toxisch in Wistar-Ratten [13].  

Eine explorative Studie untersuchte die Verträglichkeit und Sicherheit von Ashwagandha. Dafür erhielten 18 gesunde Probanden drei Dosen vom Wurzelextrakt der Heilpflanze, die alle 10 Tage erhöht wurden. In den ersten 10 Tage erhielten sie 750 mg/Tag, in den nächsten 10 Tage 1000 mg/Tag und in den letzten 10 Tagen 1250 mg/Tag. Die Mehrheit der Probanden zeigte keine nennenswerten Ausgangssymptome. Sowohl hämatologische als auch biochemische Organfunktionstests wurden als sicher befunden [14].  

Die Einnahme der Heilpflanze gilt bis zu 3 Monaten als sicher. Die Langzeitsicherheit von Ashwagandha wurde bisher nicht erforscht. Sehr hohe Dosierungen können Magenverstimmungen, Durchfall, Erbrechen oder Leberprobleme verursachen [15]. 


Quellenangaben

Studien und Primärquellen:

[1] Salve, J., Pate, S., Debnath, K., & Langade, D. (o. J.). Adaptogenic and Anxiolytic Effects of Ashwagandha Root Extract in Healthy Adults: A Double-blind, Randomized, Placebo-controlled Clinical Study. Cureus, 11(12), e6466. https://doi.org/10.7759/cureus.6466  

[2] Langade, D., Thakare, V., Kanchi, S., & Kelgane, S. (2021). Clinical evaluation of the pharmacological impact of ashwagandha root extract on sleep in healthy volunteers and insomnia patients: A double-blind, randomized, parallel-group, placebo-controlled study. Journal of Ethnopharmacology, 264, 113276. https://doi.org/10.1016/j.jep.2020.113276  

[3] Chengappa, K. N. R., Brar, J. S., Gannon, J. M., & Schlicht, P. J. (2018). Adjunctive Use of a Standardized Extract of Withania somnifera (Ashwagandha) to Treat Symptom Exacerbation in Schizophrenia: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Study. The Journal of Clinical Psychiatry, 79(5), 22496. https://doi.org/10.4088/JCP.17m11826  

[4] Pandey, A., Bani, S., Dutt, P., Kumar Satti, N., Avtar Suri, K., & Nabi Qazi, G. (2018). Multifunctional neuroprotective effect of Withanone, a compound from Withania somnifera roots in alleviating cognitive dysfunction. Cytokine, 102, 211–221. https://doi.org/10.1016/j.cyto.2017.10.019  

[5] Kumar, S., Seal, C. J., Howes, M. J. R., Kite, G. C., & Okello, E. J. (2010). In vitro protective effects of Withania somnifera (L.) dunal root extract against hydrogen peroxide and β-amyloid(1–42)-induced cytotoxicity in differentiated PC12 cells. Phytotherapy Research, 24(10), 1567–1574. https://doi.org/10.1002/ptr.3261  

[6] Usharani, P., Fatima, N., Kumar, C. U., & Kishan, P. V. (2014). EVALUATION OF A HIGHLY STANDARDIZED WITHANIA SOMNIFERA EXTRACT ON ENDOTHELIAL DYSFUNCTION AND BIOMARKERS OF OXIDATIVE STRESS IN PATIENTS WITH TYPE 2 DIABETES MELLITUS: A RANDOMIZED, DOUBLE BLIND, PLACEBO CONTROLLED STUDY. International Journal of Ayurveda and Pharma Research. https://ijapr.in/index.php/ijapr/article/view/240 

[7] Dar, P. A., Mir, S. A., Bhat, J. A., Hamid, A., Singh, L. R., Malik, F., & Dar, T. A. (2019). An anti-cancerous protein fraction from Withania somnifera induces ROS-dependent mitochondria-mediated apoptosis in human MDA-MB-231 breast cancer cells. International Journal of Biological Macromolecules, 135, 77–87. https://doi.org/10.1016/j.ijbiomac.2019.05.120 

[8] Setty Balakrishnan, A., Nathan, A. A., Kumar, M., Ramamoorthy, S., & Ramia Mothilal, S. K. (2017). Withania somnifera targets interleukin-8 and cyclooxygenase-2 in human prostate cancer progression. Prostate International, 5(2), 75–83. https://doi.org/10.1016/j.prnil.2017.03.002  

[9] Ghawte, S., Shaikh, N., Ahmad, J., & Mulla, G. (2019). Withania somnifera L. Dunal A potential herb for the treatment of rheumatoid arthritis. https://www.researchgate.net/publication/336020923_Withania_somnifera_L_Dunal_A_potential_herb_for_the_treatment_of_rheumatoid_arthritis#fullTextFileContent  

[10] Sharma, A. K., Basu, I., & Singh, S. (2018). Efficacy and Safety of Ashwagandha Root Extract in Subclinical Hypothyroid Patients: A Double-Blind, Randomized Placebo-Controlled Trial. Journal of Alternative and Complementary Medicine (New York, N.Y.), 24(3), 243–248. https://doi.org/10.1089/acm.2017.0183 

[11] Dongre, S., Langade, D., & Bhattacharyya, S. (2015). Efficacy and Safety of Ashwagandha (Withania somnifera) Root Extract in Improving Sexual Function in Women: A Pilot Study. BioMed Research International, 2015, e284154. https://doi.org/10.1155/2015/284154 

[12] Gupta, A., Mahdi, A. A., Shukla, K. K., Ahmad, M. K., Bansal, N., Sankhwar, P., & Sankhwar, S. N. (2013). Efficacy of Withania somnifera on seminal plasma metabolites of infertile males: A proton NMR study at 800MHz. Journal of Ethnopharmacology, 149(1), 208–214. https://doi.org/10.1016/j.jep.2013.06.024 

[13] Paul, S., Chakraborty, S., Anand, U., Dey, S., Nandy, S., Ghorai, M., Saha, S. C., Patil, M. T., Kandimalla, R., Proćków, J., & Dey, A. (2021). Withania somnifera (L.) Dunal (Ashwagandha): A comprehensive review on ethnopharmacology, pharmacotherapeutics, biomedicinal and toxicological aspects. Biomedicine & Pharmacotherapy, 143, 112175. https://doi.org/10.1016/j.biopha.2021.112175  

[14] Raut, A. A., Rege, N. N., Tadvi, F. M., Solanki, P. V., Kene, K. R., Shirolkar, S. G., Pandey, S. N., Vaidya, R. A., & Vaidya, A. B. (2012). Exploratory study to evaluate tolerability, safety, and activity of Ashwagandha (Withania somnifera) in healthy volunteers. Journal of Ayurveda and integrative medicine, 3(3), 111–114. https://doi.org/10.4103/0975-9476.100168  

[15]  MedlinePlus Supplements. (2022). Ashwagandha. https://medlineplus.gov/druginfo/natural/953.html 

Allgemeine Quellen (nicht mit Nr. im Text versehen; Bsp.: Bücher, andere Portale): 

  • Lopresti, A. L., & Smith, S. J. (2021). Ashwagandha (Withania somnifera) for the treatment and enhancement of mental and physical conditions: A systematic review of human trials. Journal of Herbal Medicine, 28, 100434. https://doi.org/10.1016/j.hermed.2021.100434
  • Paul, S., Chakraborty, S., Anand, U., Dey, S., Nandy, S., Ghorai, M., Saha, S. C., Patil, M. T., Kandimalla, R., Proćków, J., & Dey, A. (2021). Withania somnifera (L.) Dunal (Ashwagandha): A comprehensive review on ethnopharmacology, pharmacotherapeutics, biomedicinal and toxicological aspects. Biomedicine & Pharmacotherapy, 143, 112175. https://doi.org/10.1016/j.biopha.2021.112175 

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