Kurzbeschreibung

Das Vitamin B6 ist auch unter dem Namen Pyridoxin bekannt. Es beschleunigt viele Reaktionen und ist als Coenzym für über 100 Enzyme nötig. Da es an der Bildung des Neurotransmitters Serotonin mitwirkt, ist Vitamin B6 auch für das psychische Wohlbefinden und einen guten Schlaf mitverantwortlich. 

Ferner ist Vitamin B6 für unser Immunsystem von wesentlicher Bedeutung. Ohne Vitamin B6 schrumpft die Thymusdrüse, was die Produktion von Killerzellen und Antikörpern signifikant  einschränkt. 

Eine weitere wichtige Aufgabe des Vitamin B6 ist der Abbau des Homocysteins, eine Aminosäure, die mit Gefäßerkrankungen in Zusammenhang steht.

Offizieller Name

Pyridoxin

Andere Namen

Vitamin B6
Pyridoxalphosphat

Eigenschaften

wasserlöslich

Vorkommen

Fleisch (vor allem Innereien)
Fisch (besonders Sardinen)
Kartoffeln
Hülsenfrüchte
Milch
Leber
Kiwi
Kartoffeln

Grundfunktionen

Eiweißstoffwechsel, Schutz vor Nervenschädigung, Unterstützung bei der Bildung von B3, Fettstoffwechsel, Bildung roter Blutkörperchen

Dosierungsempfehlungen

DGE: 1,4-1,6 mg/Tag

NährstoffAllianz: 10 mg/Tag

Therapeutisch: 10-50 mg/Tag

Sichere obere Einnahmegrenze: 200 mg

Einnahmeempfehlungen

vor oder zu dem Essen einnehmen,
bei höheren Dosen über den Tag verteilt

Labordiagnostik

Vollblut: 11,3 -22,5 µg/l

Serum: 3,3 -9,2 μg/l

Mangelgrenzwert: k. A.

Toxischer Grenzwert: n.a.

Risiken durch Überdosierung

Werden 200 mg / Tag langfristig überschritten, kann es zu schmerzhaften sensorischen Neuropathien mit Taubheitsgefühlen bis hin zu Gangstörungen kommen

Zusätzliche Informationen

B-Vitamine möglichst in Komplexen einnehmen

Physiologische Wirkungen im Überblick

  • Steuert über 100 enzymatische Reaktionen 
  • Eiweiß- und Fettstoffwechsel
  • Voraussetzung für ein schlagkräftiges Immunsystem 
  • Produktion von Nervenbotenstoffen wie Serotonin 
  • Schutz vor Nervenschädigung
  • Beteiligt am Abbau von Homocystein
  • Bildung roter Blutkörperchen
  • Unterstützung der Vitamin B3-Synthese

Kofaktoren

Zink, Vitamin B2 und B3 fördern die Aufnahme von Vitamin B6.


Vorkommen

  • Fleisch (vor allem Innereien)
  • Fisch (besonders Sardinen) 
  • Kartoffeln 
  • Hülsenfrüchte
  • Milch
  • Leber
  • Kiwi
  • Kartoffeln

Anwendungsempfehlungen und Dosierung

Vitamin B6 muss regelmäßig über die Nahrungsaufnahme zugeführt werden, denn die Reservekapazität beträgt nur 2-6 Wochen bei Erwachsenen. 

Da Pyridoxin für den Eiweißstoffwechsel benötigt wird, steigt mit zunehmender Proteinaufnahme auch der Bedarf des Vitamin B6.

DGE

Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (Die DGE unterscheidet zwischen Kindern, Männern, Frauen, Schwangeren, Stillenden  - bitte im Einzelfall prüfen)

1,4-1,6 mg/Tag

NährstoffAllianz

Dosierungsempfehlung der NährstoffAllianz

10 mg/Tag


Gegenanzeigen

Während Schwangerschaft sollten nicht mehr als 25 mg täglich eingenommen werden.


Risikogruppen und Mangelfaktoren

Mangelfaktoren

  • Arzneimittel (Antiepileptika, orale Kontrazeptiva, Levodopa, Mitomycin C, Zidovudin, Theophyllin, Tuberkulosemittel, Chemotherapeutika)

Risikogruppen

  • Diabetiker
  • Patienten mit gestörter Nierenfunktion
  • Asthmatiker
  • Alkoholiker

Therapeutische & präventive Einsatzgebiete

  • Wachstumsstörungen
  • Dermatologische Störungen
  • Depression, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit
  • Anfälliges Immunsystem
  • Mikrozytäre Anämie 
  • Fehlende Traumerinnerung und Albträume

Vitamin B6 wird unter anderem in Kombination mit Benfotiamin beim Karpaltunnelsyndrom eingesetzt. In Studien wurde eine Schmerz- und Symptom-reduzierende Wirkung, bei täglicher Einnahme von 100-300 mg Vitamin B6 nachgewiesen (5).


Quellenangaben

Allgemeine Quellen: (nicht mit Nr. im Text versehen; Bsp.: Bücher, andere Portale)

  1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Abgerufen am 2. Februar 2021, von https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/
  2. Schmiedel, V., Spitz, J., Edalatpour, A., Schulz-Ruhtenberg, N., Gröber, U., Feldhaus, S., Schomburg, L., Schurgast, H. & Barz, S. (2020, Februar). Online-Kongress „Mikronährstoffe und Orthomolekularmedizin“ [Online-Kongress]. Akademie für menschliche Medizin.
  3. Deutschlands Kranke Kinder. Basiswissen Nährstoffe. Abgerufen am 2. Februar 2021, von https://deutschlandskrankekinder.de/basiswissen-naehrstoffe/
  4. FDDB Lebensmittel Datenbank. Abgerufen am 2. Februar 2021, von https://fddb.info/
  5. Gröber, U. (2002). Orthomolekulare Medizin (3. Aufl.). Beltz Verlag.
  6. Schmiedel, V. (2019). Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente: Ernährung, Diagnostik und Nährstofftherapie (3. Aufl.). Georg Thieme Verlag.
  7. LifeStyle & MS. B-Vitamine. Abgerufen am 2. Februar 2021, von https://lsms.info/index.php?id=24&L=602
  8. Biesalski, HK (2019). Vitamine, Spurenelemente und Minerale: Indikation, Diagnostik, Therapie (2. Aufl.). Georg Thieme Verlag.

Bild: engin akyurt/ Unsplash