Kurzbeschreibung

Galaktose, auch Schleimzucker genannt, ist ein Einfachzucker. Unser Körper produziert Galaktose und verwendet sie für den Aufbau und die Funktion der Schleimhäute sowie für die Zusammensetzung der Muttermilch. Eine 70 kg schwere erwachsene Person produziert dabei täglich 800-2873 mg (0,8-2,9 g) Galaktose. Neben der körpereigenen Produktion nehmen wir Galaktose auch über die Nahrung auf, wo er in gebundener und ungebundener Form vorkommt. In gebundener Form ist der Schleimzucker Bestandteil des Milchzuckers Laktose, der sich aus Galaktose und Glukose zusammensetzt.  

Nach der Aufnahme über den Darm gelangt Galaktose in den Blutkreislauf. Von dort wird der Einfachzucker über die Pfortader zur Leber transportiert. Kleine Mengen erreichen auch andere Organe wie die Skelettmuskulatur oder das Gehirn. In gesunden Menschen wird Galaktose über den Leloir-Stoffwechselweg abgebaut. Dabei wird Galaktose zu Glukose umgewandelt, die dann durch die Glykolyse (Zuckerabbau) als Energielieferant dient oder in der Leber und Skelettmuskulatur als Glykogen (Speicherform von Glukose) gespeichert wird, um als Energiereserve zu dienen [6,7]. 

Galaktose existiert in zwei Formen: D-Galaktose und L-Galaktose. D-Galaktose ist die natürliche Form, die im Körper metabolisiert werden kann und häufig in der Natur vorkommt. L-Galaktose hingegen ist eine synthetische Form, die im Körper nicht metabolisiert werden kann. 

In diesem Artikel bezieht sich der Begriff "Galaktose" speziell auf D-Galaktose. 


 

Offizieller Name

Galaktose

Andere Namen

Cerebrose, Galactose, α-D-Galaktose

Eigenschaften

wasserlöslich

Vorkommen

Hauptsächlich in Milch- und Milchprodukte, geringere Mengen in Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst und Sojaprodukten.

Grundfunktionen

Insulinunabhäniger Energielieferant
Glukagon Synthese
Reguliert Blutzuckerspiegel
Reguliert Fettwerte
Produktion von Glykolipide
Produktion von Glykoproteinen

Risiken durch Überdosierung

Die parenterale Verabreichung von Galaktose führt in Tiermodellen zu Alterungsprozessen, Entzündungen oder oxidativem Stress, die wiederum die Entstehung von Krankheiten wie Diabetes, Demenz und Krebs begünstigen.

Zusätzliche Informationen

In Kombination mit Glukose ist Galaktose der perfekte Energielieferant für den Sport. Während Glukose als schneller Energielieferant wirkt, kann Galaktose über einen längeren Zeitraum konstant Energie liefern, was vor allem für Ausdauersportler wichtig ist. Darüber hinaus bindet Galaktose Ammoniak, das sich während des Sports ansammelt, und unterstützt so die Muskelregeneration [1,12,19].

Wichtiger Hinweis: Menschen mit Galaktosämie, einer angeborenen Stoffwechselerkrankung, dürfen keine Galaktose zu sich nehmen. Ihnen fehlen spezifische Enzyme, die für die Verstoffwechselung von Galaktose verantwortlich sind [7].

Physiologische Wirkungen im Überblick

  • Insulinunabhäniger Energielieferant 
  • Glykogen Synthese (Speicherzucker in Leber und Muskulatur) 
  • Reguliert Blutzuckerspiegel 
  • Reguliert Fettwerte wie Cholesterol und Triglyceride 
  • Produktion von Glykolipiden (bildet fettzuckerartige Moleküle für Zellmembranen) 
  • Produktion von Glykoproteinen (bildet zuckerhaltige Proteine für Zellfunktionen und Zellmembran) [7]

Kofaktoren

  • Coenzym NADH/NAD+ (Nicotinamid adenine dinucleotide)  
  • Biotin (Vitamin B7) 

Vorkommen

Verschiedene Milchprodukte wie Milch, Käse, Butter und Kräuter

Bild 2

Als Bestandteil des Milchzuckers Laktose kommt Galaktose vor allem in Milch- und Milchprodukten wie Joghurt, Käse und Sahne vor. Dabei enthalten fettreduzierte Produkte in der Regel weniger Galaktose als Vollfettprodukte. In laktosefreien Produkten liegt Galaktose meist in ungebundener Form vor, da der Milchzucker bereits bei der Herstellung in Galaktose und Glukose aufgespalten wird. 

Darüber hinaus sind Sojaprodukte wie Sojasauce, Tofu natur, Sojadrinks und Sojasprossen ebenfalls Quellen für ungebundene Galaktose, wobei Sojasauce besonders hohe Gehalte aufweist [16]. Auch Früchte wie Heidelbeeren, Ananas und Honigmelonen enthalten geringe Mengen Galaktose [9]


Anwendungsempfehlungen und Dosierung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, dass maximal 10 % der Gesamtenergiezufuhr aus freien Zuckern stammen sollten. Zu den freien Zuckern zählen Monosaccharide wie Glukose, Fruktose und Galaktose sowie Disaccharide wie Saccharose, Laktose, Maltose und Trehalose. Diese Zuckerarten werden Lebensmitteln entweder von den Herstellern zugesetzt oder kommen natürlicherweise in Honig, Sirupen, Fruchtsaftkonzentraten, Smoothies, Quetschies, Fruchtriegel und Fruchtsäften vor [10].  

Die verallgemeinerte DGE-Empfehlung sollte jedoch aufgrund der vielen positiven Wirkungen des Zuckers Galaktose speziell in diesem Fall kritisch hinterfragt werden. Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nehmen Erwachsene durch eine Mischkost typischerweise zwischen 3 und 14 g Galaktose pro Tag auf [9]. Laut Studien ist eine tägliche Aufnahme von bis zu 0,5 g Galaktose pro Kilogramm Körpergewicht für Erwachsene verträglich, wobei eine maximale Aufnahme von 50-60 g Galaktose pro Tag als akzeptabel gilt [2,5,15,21]. 

Vor allem die Verwendung von Galaktose anstelle von Zuckerarten wie Saccharose (Haushaltszucker) oder Fruktose (Fruchtzucker) kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Im Alltag kann dies z.B. als Süßungsmittel in Getränken, Desserts, Müslis, Smoothies oder Shakes erfolgen.  

Für Therapeutische Zwecke aber auch zur Verbesserung des Wohlbefindens kann Galaktose auch zusätzlich als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Die Verzehrempfehlungen hängen von der jeweiligen Erkrankung bzw. dem Einsatzziel ab.


Überdosierung

Galaktose wird in Tiermodellen verwendet, um Alterungsprozesse, Entzündungen oder oxidativen Stress auszulösen, die wiederum die Entstehung von Krankheiten wie Diabetes, Demenz und Krebs begünstigen. Dies geschieht durch die parenterale Verabreichung sehr hoher Mengen an Galaktose. Im Gegensatz zur oralen Verabreichung, bei der der Körper die Galaktose abbauen und regulieren kann, ist der Organismus bei der parenteralen Verabreichung mit der hohen Galaktosemenge überfordert, was die Entstehung dieser toxischen Prozesse begünstigt [11,20,3]. Diese Nebenwirkungen wurden ausschließlich in Tiermodellen beobachtet, die auf die o.g. Weise durchgeführt wurden.  


Kontraindikationen

Menschen mit Galaktosämie, einer angeborenen Stoffwechselerkrankung, dürfen keine Galaktose zu sich nehmen. Ihnen fehlen spezifische Enzyme, die für die Verstoffwechselung von Galaktose verantwortlich sind [7].


Therapeutische & präventive Einsatzgebiete

Zahngesundheit 

Karies ist eine Erkrankung der Zähne, die durch schlechte Zahnhygiene sowie eine zuckerreiche und ungünstige Ernährungsweise begünstigt wird. Dabei können sich Bakterien wie Streptokokken auf den Zähnen ansiedeln, wodurch sich Zahnbelag bildet. Diese Bakterien verstoffwechseln Zucker bzw. alle Formen von Kohlenhydraten zu Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und zur Demineralisierung des Zahnschmelzes führen. Dadurch erweicht der Zahnschmelz und es können sich Löcher bilden.  

Grundsätzlich begünstigt eine zuckerhaltige Ernährung die Entwicklung von Karies. Für den Zucker Galaktose gilt dies jedoch nicht. Tier- und Zellkulturstudien deuten darauf hin, dass Galaktose eine antikariogene Wirkung aufweist. 

Eine Studie von Ryu et al. untersuchte die antikariogene Wirkung von Galaktose an Rinderzähnen. Die Zähne wurden zunächst einer Behandlung unterzogen, um Karies zu bilden. Anschließend wurden einige Zähne mit einer Galaktose-haltigen Zahnpasta behandelt (Interventionsgruppe), während andere Zähne unbehandelt blieben (Kontrollgruppe). Die mit Galaktose behandelten Zähne wiesen eine signifikant geringere Biofilmbildung von Streptokokken auf. Außerdem reduzierte Galaktose die Säureproduktion der Bakterien. Diese Effekte deuten darauf hin, dass Galaktose einen positiven Effekt auf die Zahngesundheit haben kann [17].  

Klinische Studien mit Menschen stehen jedoch noch aus.  

Darmgesundheit  

Der Darm besteht aus zwei Hauptabschnitten: dem Dünndarm, in dem die Nährstoffe aufgespalten und absorbiert werden, und dem Dickdarm, der eine Vielzahl von Bakterien beherbergt. Diese Bakterien verarbeiten Nährstoffe, die nicht im Dünndarm verdaut wurden, und bilden zusammen das Darmmikrobiom. Das Gleichgewicht dieses Mikrobioms ist entscheidend für die Gesundheit und kann durch die Ernährung beeinflusst werden. 

Tierversuche zeigen, dass die orale Aufnahme von Galaktose bestimmte Bakterienstämme in der Darmflora vermehrt, darunter Lactobacillus und Firmicutes. Diese Bakterienarten sind für die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren verantwortlich, die für die Darmgesundheit sehr wichtig sind. Kurzkettige Fettsäuren wie Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure unterstützen die Funktion der Darmbarriere, wirken entzündungshemmend und dienen als Energiequelle für die Zellen der Darmschleimhaut. Ihre Produktion durch diese Bakterienstämme könnte daher positive Auswirkungen auf die Darmgesundheit haben [22].  

Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um festzustellen, ob der in Tierversuchen beobachtete Effekt auch für den Menschen gilt. 

Typ-2-Diabetes und Adipositas 

Eine Person misst gerade mittels Blutzuckermessgerät den Blutzuckerspiegel.

Bild 3

Ein zu hoher Konsum von herkömmlichem Zucker schädigt nicht nur die Zähne, sondern wird auch mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Besonders die Zucker Fruktose (Fruchtzucker) und Glukose (Traubenzucker) werden mit diesen Krankheitsbildner assoziiert. Galaktose wirkt im Körper jedoch anders als die beiden Zucker und stellt daher eine interessante Alternative dar. 

Der Schmleimzucker wird zwar genauso schnell aufgenommen wie Glukose, hat aber einen geringeren Einfluss auf den Anstieg des Blutzuckerspiegels. Nach der Aufnahme wird Galaktose hauptsächlich in der Leber zu Glukose, Laktat oder Fettsäuren verstoffwechselt. Die aus Galaktose verstoffwechselte und ins Blut abgegebene Glukosemenge ist jedoch deutlich geringer als die direkt resorbierte Glukose. Weiters benötigt die aufgenommene Galaktose im Gegensatz zu Glukose kein Insulin, um in den jeweiligen Zellen (Muskulatur, Leber) zu gelangen [5].  

In der Studie von Mohammad et al. wurde untersucht, wie sich Galaktose im Vergleich zu Glukose auf Blutzucker, Insulin, Lipide und Fettverbrennung auswirkt. Die erste Gruppe bestand aus sieben übergewichtigen Frauen, die ihre Kinder stillten, die zweite Gruppe aus sieben übergewichtigen Frauen, die ihre Kinder nicht stillten. Jede Frau nahm zweimal an der Studie teil und erhielt jedes Mal ein anderes Getränk. Die Getränke deckten etwa 70 % des täglichen Energiebedarfs und bestanden zu 60 % entweder aus Glukose oder Galaktose.  

Die Blutzucker- und Insulinwerte waren niedriger, wenn die Frauen das galaktosehaltige Getränk zu sich nahmen. Außerdem wurde festgestellt, dass die Fettverbrennung höher und die Proteinverbrennung niedriger war, wenn Galaktose verzehrt wurde. Des Weiteren waren die freien Fettsäuren und Triglyceride bei Galaktosezufuhr höher als bei Glukosezufuhr. Dies deutet darauf hin, dass bei der Aufnahme von Galaktose mehr gespeichertes Fett freigesetzt wird als bei der Aufnahme von Glukose, das dann als Energielieferant dient und somit vorteilhaft für eine Gewichtsabnahme ist [14]. 

Eine weitere Studie von Duckworth et al. kam zu ähnlichen Ergebnissen. 9 sportlich aktive Frauen absolvierten jeweils 3 Testdurchgänge mit 60 Minuten Laufbelastung bei 65% ihrer maximalen Sauerstoffaufnahme, gefolgt von 90 Minuten Erholung. Während der Belastungs- und Erholungsphase nahmen sie entweder ein Galaktose-Getränk, ein Glukose-Getränk oder ein Placebo-Getränk zu sich. Nach der Erholungsphase erhielten die Teilnehmerinnen ein Mittagessen ihrer Wahl und dokumentierten ihre Nahrungsaufnahme für den Rest des Tages. 

Die Blutzuckerwerte waren während und nach der Belastung mit dem galaktosehaltigen Getränk signifikant niedriger. Zudem hatten die Probanden während der Einnahme des Galaktose-Getränks ein signifikant geringeres Hungergefühl, was auf eine erhöhte Sättigung durch Galaktose hinweist und für eine Gewichtsabnahme von Vorteil sein könnte [7]. 

Die Studien zeigen mögliche positive Effekte auf den Blutzuckerspiegel und die Fettverbrennung. Es ist jedoch zu beachten, dass die Anzahl der Studienteilnehmer gering ist und weitere klinische Studien noch ausstehen. 

Herzkreislauf Erkankungen 

Wie bereits in Kapitel 9.3 zu Typ-2-Diabetes und Adipositas erwähnt, werden Zucker wie Fruktose und Glukose mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert. Eine Studie von Charrière, N. et al. zeigt, dass Galaktose eine alternative Zuckerquelle mit potenziell geringeren Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sein könnte. 

In der Studie nahmen neun junge, gesunde Männer (24 Jahre) teil. Die Teilnehmer durchliefen drei Testphasen, in denen sie jeweils ein anderes Getränk konsumierten. Im ersten Durchgang tranken die Teilnehmer 500 ml Wasser mit 60 g Glukose, im zweiten Durchgang 500 ml Wasser mit 60 g Galaktose und im dritten Durchgang 500 ml Wasser mit 60 g Fruktose. Während der Testphasen wurden Blutdruck, Herzfrequenz, Schlagvolumen, Herzleistung und der Widerstand der Blutgefäße gemessen. 

Die Ergebnisse zeigten, dass Fruktose den höchsten Blutdruckanstieg verursachte (7-8 mmHg systolisch und 5 mmHg diastolisch), gefolgt von Glukose (4-5 mmHg systolisch und 2-3 mmHg diastolisch). Galaktose führte zu den geringsten Blutdruckveränderungen (2-3 mmHg sowohl systolisch als auch diastolisch). Zudem erhöhte Fruktose die Herzfrequenz am stärksten (+7 bpm), während Glukose die Herzfrequenz um 4-5 bpm und Galaktose um 2-3 bpm steigerte. Glukose erhöhte das Schlagvolumen am stärksten (+8-12 mL). Das Schlagvolumen ist die Menge an Blut, die das Herz bei jedem Herzschlag in den Körper pumpt. Insgesamt haben die Studien gezeigt, dass Galaktose vor allem im Vergleich zu Fruktose eine schonendere Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben kann.  

Generell wurde festgestellt, dass Fruktose die Herzleistung am stärksten erhöhte, was bedeutet, dass das Herz mehr arbeiten muss, um Blut durch den Körper zu pumpen. Glukose führte zu einer moderaten Erhöhung der Herzleistung, während Galaktose die Herzleistung am wenigsten beeinflusste. 

Die Studie deutet darauf hin, dass Galaktose im Vergleich zu Fruktose eine schonendere Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben könnte. Weitere Studien mit einer größeren Teilnehmerzahl sind jedoch notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen [5]. 

Demenz 

Wie viele andere Krankheiten ist Demenz eine sehr komplexe Erkrankung, die verschiedene Ursachen haben kann. Eine der Ursachen ist die Insulinresistenz. Insulin ist ein Hormon, das ausgeschüttet wird, wenn wir Zucker zu uns nehmen, um die Glukose in die verschiedenen Zellen (Muskeln, Leber, Gehirn usw.) zu transportieren. Bei einer Insulinresistenz werden die Zellen aufgrund eines ständig zu hohem Blutzuckerspiegel unempfindlich gegen Insulin und nehmen den Zucker nicht mehr auf. Diese Insulinresistenz kann auch im Gehirn auftreten und zu einem Energiemangel im Gehirn führen, der als zerebrale Insulinresistenz bezeichnet wird [4]. 

Tierversuche zeigen, dass die Aufnahme von Galaktose dem Energiemangel im Gehirn entgegenwirken kann. Kleine Mengen Galaktose gelangen ins Gehirn und können dort von den Gehirnzellen in Energie umgewandelt werden. Ähnlich wie Glukose wird Galaktose im Gehirn auch zu Aminosäuren verstoffwechselt, was zu einem erhöhten Spiegel von Glutamat und Gamma-Aminobuttersäure führt. Diese Neurotransmitter sind wichtig für eine normale kognitive Funktion. Im Vergleich zu Glukose verbleiben diese Stoffwechselprodukte jedoch länger im Gehirn, was sich zusätzlich positiv auf die Kognition auswirken kann [19]. 

Die Tierstudien deuten darauf hin, dass oral aufgenommene Galaktose im Vergleich zu Glukose dem Gehirn bei vorhandener Insulinresistenz effektiver Energie liefern und die Kognition verbessern kann. Es gibt auch einige Fallbeispiele, die es bei Patienten mit der Demenzerkrankung Alzheimer vielversprechend erscheinen lassen. Dennoch sind klinische Studien am Menschen erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.

Erfahren Sie mehr über Galaktose und ihre Anwendung bei Demenz auf unserer Schwesterseite „Kompetenz statt Demenz“. 


Umsetzungstipps

Generell ist es wichtig, den Zuckerkonsum im Auge zu behalten und zuckerhaltige Getränke, Fertigprodukte und Süßigkeiten nur in Maßen zu genießen. Wenn Sie eine Alternative suchen, können Sie einen Teelöffel Galaktose anstelle von Honig, Haushaltszucker oder Sirup in Ihr Getränk, Müsli oder andere Speisen geben. Wenn Ihnen die Süße von Galaktose allein nicht ausreicht, ersetzen Sie einen Teil des Süßstoffs Ihrer Wahl durch Galaktose und verwenden Sie den Rest wie gewohnt. 

Für therapeutische Zwecke ist Galaktose auch als Pulver oder in Kapseln in Apotheken und im Internet erhältlich. Es empfiehlt sich jedoch, die Dosierung vorher mit einem kompetenten Arzt, Ernährungsberater oder Heilpraktiker zu besprechen.

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Quellenangaben

Studien und Primärquellen

  1. Aguer, C., Gambarotta, D., Mailloux, R. J., Moffat, C., Dent, R., McPherson, R., & Harper, M.-E. (2011). Galactose enhances oxidative metabolism and reveals mitochondrial dysfunction in human primary muscle cells. PloS One, 6(12), e28536. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0028536 
  2. Birlouez-Aragon, I., & Alloussi, S. (1990). Effect of prolonged galactose consumption on galactose tolerance in young healthy humans. Annals of Nutrition & Metabolism, 34(1), 1–7. https://doi.org/10.1159/000177563 
  3. Bo‐Htay, C., Palee, S., Apaijai, N., Chattipakorn, S., & Chattipakorn, N. (2018). Effects of d‐galactose‐induced ageing on the heart and its potential interventions. Journal of Cellular and Molecular Medicine, 22. https://doi.org/10.1111/jcmm.13472 
  4. Carelli-Alinovi, C., & Misiti, F. (2017). Erythrocytes as Potential Link between Diabetes and Alzheimer’s Disease. Frontiers in Aging Neuroscience, 9, 276. https://doi.org/10.3389/fnagi.2017.00276 
  5. Charrière, N., Loonam, C., Montani, JP. et al. (2016). Cardiovascular responses to sugary drinks in humans: Galactose presents milder cardiac effects than glucose or fructose | European Journal of Nutrition. https://link.springer.com/article/10.1007/s00394-016-1250-9 
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  7. Conte, F., van Buuringen, N., Voermans, N. C., & Lefeber, D. J. (2021). Galactose in human metabolism, glycosylation and congenital metabolic diseases: Time for a closer look. Biochimica et Biophysica Acta (BBA) - General Subjects, 1865(8), 129898. https://doi.org/10.1016/j.bbagen.2021.129898 
  8. Duckworth, L. C., Backhouse, S. H., O’Hara, J. P., & Stevenson, E. J. (2016). Effect of Galactose Ingestion Before and During Exercise on Substrate Oxidation, Postexercise Satiety, and Subsequent Energy Intake in Females. Journal of the American College of Nutrition, 35(1), 1–12. https://doi.org/10.1080/07315724.2014.994790 
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  10. Ernst, J. B., Arens-Azevêdo, U., Bitzer, B., Bosy-Westphal, A., de Zwaan, M., Egert, S., Fritsche, A., Gerlach, S., Hauner, H., Heseker, H., Koletzko, B., Müller-Wieland, D., Schulze, M., Virmani, K., & Watzl, B. (2018). Quantitative Empfehlung zur Zuckerzufuhr in Deutschland. Deutsche Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG), Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V. (DDG), Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE). Bonn. 
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  19. Stannard, S., Hawke, E., & Schnell, N. (2007). The effect of galactose supplementation on endurance cycling performance. European journal of clinical nutrition, 63, 209–214. https://doi.org/10.1038/sj.ejcn.1602924 
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  21. Wong, S. Y.-W., Gadomski, T., van Scherpenzeel, M., Honzik, T., Hansikova, H., Holmefjord, K. S. B., Mork, M., Bowling, F., Sykut-Cegielska, J., Koch, D., Hertecant, J., Preston, G., Jaeken, J., Peeters, N., Perez, S., Nguyen, D. D., Crivelly, K., Emmerzaal, T., Gibson, K. M., … Morava, E. (2017). Oral D-galactose supplementation in PGM1-CDG. Genetics in Medicine, 19(11), 1226–1235. https://doi.org/10.1038/gim.2017.41 
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Allgemeine Quellen: (nicht mit Nr. im Text versehen; Bsp.: Bücher, andere Portale) 

  • Coelho, A. I., Berry, G., & Rubio-Gozalbo, M. (2015). Galactose metabolism and health. Current Opinion in Clinical Nutrition and Metabolic Care, 18, 422–427. https://doi.org/10.1097/MCO.0000000000000189 
  • Conte, F., van Buuringen, N., Voermans, N. C., & Lefeber, D. J. (2021). Galactose in human metabolism, glycosylation and congenital metabolic diseases: Time for a closer look. Biochimica et Biophysica Acta (BBA) - General Subjects, 1865(8), 129898. https://doi.org/10.1016/j.bbagen.2021.129898 
  • EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA). (2010). Scientific Opinion on lactose thresholds in lactose intolerance and galactosaemia. EFSA Journal, 8(9), 1777. https://doi.org/10.2903/j.efsa.2010.1777