Gluten ein Krankheitsauslöser?

Verschiedene Gluten, glutenhaltige Lebensmittel, darunter Brot, Kekse und Pasta, auf einem Tisch arrangiert, mit einem 'glutenfrei' Etikett im Vordergrund.
2,4 Minuten LesezeitVeröffentlicht am: 13. Juni 2024Von Kategorien: Ernährung

Gluten wird in vielen Büchern, Medienartikeln und Online-Plattformen verteufelt. Es soll dick machen, Suchtverhalten auslösen, Entzündungen verursachen und für zahlreiche Krankheiten wie Diabetes, Arthrose und Herzkreislauferkrankungen verantwortlich sein. Doch sind die Vorwürfe gerechtfertigt und ist dieser Verzicht wirklich für jeden sinnvoll?

 

Gluten ist ein Protein, das in Getreidepflanzen wie Weizen als Speicherprotein dient. Es sichert die Nährstoffversorgung des Keimlings und schützt das Getreidekorn vor Fressfeinden. Diese Schutzfunktion wird durch die Aminosäuren Glutaminsäure und Prolin ausgelöst, die von menschlichen Verdauungsenzymen nicht vollständig abgebaut werden können. Beim Menschen gelangen daher unverdaute Glutenstücke in den Dünndarm und können dort das Immunsystem aktivieren und tatsächlich Entzündungen auslösen. 

Bei manchen Menschen kann dieser Prozess Krankheiten wie Zöliakie, Weizenallergie oder Glutensensitivität verursachen. Aber nicht jeder, der Gluten zu sich nimmt, entwickelt diese Krankheiten. Bei der Zöliakie muss zusätzlich eine genetische Veranlagung vorliegen, während bei der Weizenallergie und der Glutensensitivität auch andere Inhaltsstoffe wie andere Weizenproteine und Zucker eine Rolle spielen. 

Der Verdacht, dass Gluten Krankheiten wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Reizdarmsyndrom, Leaky-Gut-Syndrom, Autismus-Spektrum-Störungen, Hashimoto-Thyreoiditis, rheumatoide Arthritis, Typ-1-Diabetes, Multiple Sklerose, Asthma, chronisches Erschöpfungssyndrom und Depressionen auslöst, ist nur teilweise bestätigt. Ob tatsächlich ein Zusammenhang zwischen der entzündungsfördernden Eigenschaft von Gluten und diesen Krankheiten besteht,  bedarf noch weiterer Forschung. 

Glutenfreie Ernährung 

Für Menschen, die an Zöliakie, Weizenallergie oder Glutensensitivität leiden, ist eine glutenfreie Ernährung notwendig und verbessert deutlich die Lebensqualität.  Für Personen, die Gluten und andere Weizenproteine gut vertragen, ist es nicht unbedingt erforderlich, auf Gluten zu verzichten. Dennoch sollte die heutzutage sehr hohe Aufnahme von Weizen und Gluten zum Nachdenken anregen und mit Bedacht erfolgen. 

Fazit:  

Gluten kann Krankheiten wie Zöliakie, Weizenallergie oder Glutensensitivität auslösen. Es gibt Hinweise darauf, dass Gluten auch bei anderen Erkrankungen eine Rolle spielt. Diese Erkrankungen sind jedoch sehr komplex und werden nicht allein durch den Verzehr von Gluten ausgelöst. Eine glutenfreie Ernährung scheint lt. aktueller Datenlage für gesunde Menschen keine Vorteile mit sich zu bringen. Jedoch ist es in der heutigen kohlenhydrat- und weißmehlproduktlastigen westlichen Ernährung, vor allem im Zusammenhang mit geringer körperlicher Aktivität, empfehlenswert die Verzehrsmenge von Weizen und glutenhaltigen Lebensmitteln zu überdenken. 

Wenn Sie mehr über Gluten und andere Weizenproteine sowie über die Mechanismen glutenbedingter Krankheiten erfahren möchten, klicken Sie hier.  

Quellen: 

Bild von xamnesiacx84 von Shutterstock 

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