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Kurzbeschreibung
Omega-3-Fettsäuren gehören zur Gruppe der mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sind für den menschlichen Körper essenziell – das heißt, sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Die pflanzliche Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA) findet sich zum Beispiel in Leinöl, Chiasamen und Walnüssen. Aus ihr kann der Körper nur in begrenztem Umfang die langkettigen, biologisch aktiven Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) herstellen, die vor allem in fettreichen Meeresfischen und bestimmten Mikroalgen vorkommen. EPA und DHA spielen eine wichtige Rolle für die Herzgesundheit, die Gehirnfunktion, die Sehkraft und die Regulation von Entzündungsprozessen.
Chemisch gesehen verdankt die Omega-3-Fettsäure ihren Namen der Position ihrer ersten Doppelbindung: Diese befindet sich am dritten Kohlenstoffatom, gezählt vom sogenannten Omega-Ende der Fettsäure – also dem letzten Kohlenstoffatom der Kette. „Omega“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „das Letzte“. Diese spezifische Struktur unterscheidet Omega-3-Fettsäuren von anderen Fettsäuregruppen, etwa den Omega-6-Fettsäuren, bei denen die erste Doppelbindung am sechsten Kohlenstoffatom liegt. Die Position der Doppelbindung hat entscheidenden Einfluss auf die physiologische Wirkung der Fettsäure im Körper.
Physiologische Wirkungen im Überblick
Omega-3-Fettsäuren haben in unserem Körper vielfältige Wirkorte. Die wichtigsten sind:
- Aufbau der Zellmembranen (sorgen für Beweglichkeit und Durchlässigkeit der Zellwände; unterstützen die Zellkommunikation)
- Verdrängung gesättigter- oder Omega-6-Fettsäuren
- Regulation des Blutdruckes und der Gerinnung
- Regulation der Herz-Kreislauf-Funktion generell (z.B. Trigylceridsenkung, Gefäßschutz)
- Entwicklung und Erhalt der Sehkraft
- Entwicklung der Augen, des Gehirns und Nervensystems sowie motorischer Fähigkeiten
- Optimale Gehirn- und Nervenfunktion (Signalweiterleitung im Nervensystem)
- Reaktivität der Bronchialschleimhaut
- Entzündungshemmung
- Regulation der Immunzellaktivität (Unterstützen die Balance zwischen Entzündung und Immunabwehr)
- Ausgangssubstanzen für andere biologisch aktive Stoffe (z.B. Hormone/Prostaglandine)
Je nach chemischer Struktur der Omega-3-Fettsäuren unterscheiden sie sich in ihren jeweiligen Auswirkungen auf den menschlichen Körper bzw. auf die Wirkorte. Die Omega-3-Fettsäure DHA sorgt schwerpunktmäßig für eine optimale Gehirn- und Nerven- sowie Herz-Kreislauf-Funktion. Demgegenüber liegt der Fokus der Omega-3-Fettsäure EPA stärker auf der Entzündungshemmung. Mit der Eselsbrücke DHA -> D für Denken und EPA -> E gegen Entzündungen, lässt sich dies gut einprägen.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren werden im menschlichen Körper verwendet, um u.a. bestimmte Hormone zu bilden, die z.B. Entzündungen auslösen oder hemmen. Aus den Omega-3-Fettsäuren werden bestimmte Prostaglandine der Serie 3, also Hormone gebildet, welche die Verklumpung von Blutplättchen hemmen, die Gefäße entspannen und damit blutdruckregulierend wirken. Sie hemmen außerdem Entzündungsprozesse. Zudem entstehen aus EPA und DHA auch aktiv entzündungsauflösende Mediatoren wie Resolvine, Protectine und Maresine.
Demgegenüber werden auf Basis der Omega-6-Fettsäuren die Prostaglandine der Serie 2 gebildet, die als Antagonist zum Omega-3 das Gegenteil bewirken können. Auch innerhalb der Omega-6-Gruppe gibt es Ausnahmen: Gamma-Linolensäure (GLA) wirkt entzündungsmodulierend und fördert über ihre Umwandlung zu DGLA die Bildung von entzündungshemmenden Prostaglandinen der Serie 1. GLA kann besonders in Kombination mit Omega-3-Fettsäuren helfen, chronische Entzündungen im Körper zu regulieren.
Auch Omega-6-Fettsäuren sind lebensnotwendig, jedoch hat sich das Gleichgewichtsverhältnis zwischen Omega 3 und Omega 6 in den letzten Jahren drastisch zugunsten der Omega 6-Fettsäuren verschoben. In Deutschland liegt das tatsächliche Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren häufig bei 10:1 bis 20:1 – also deutlich über dem empfohlenen Bereich von maximal 5:1.
Das folgende Schaubild verdeutlicht die jeweiligen Quellen und „Gegenspieler":

Abbildung 1: Stoffwechselwege von Omega-3- & Omega-6-Fettsäuren (Quelle: AMM Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren-die Grundlagen, 2017)
Mangelerscheinungen
Ein unzureichender Omega-3-Status kann sich auf Gehirn, Herz, Augen, Immunsystem und die psychische Stabilität auswirken. Besonders in Phasen erhöhten Bedarfs – etwa während Schwangerschaft, Stillzeit, im Wachstum oder bei entzündlichen Erkrankungen – kann ein Mangel langfristige Folgen haben. Eine ausgewogene Zufuhr von EPA und DHA über Fisch, Algenöl oder geeignete Supplemente ist daher essenziell für die Gesundheit.
Nervensystem & Psyche
- Konzentrationsprobleme, verminderte geistige Leistungsfähigkeit
- Stimmungsschwankungen, erhöhte Reizbarkeit
- Erhöhtes Risiko für Depressionen oder Angststörungen
- Entwicklungsverzögerungen bei Kindern (kognitive, motorische Funktionen)
Herz-Kreislauf-System
- Erhöhte Triglyzeridwerte
- Gesteigertes Risiko für Herzrhythmusstörungen
- Erhöhte Entzündungsmarker im Blut
- Stärkere arterielle Steifigkeit
Augen
- Trockene Augen
- Eingeschränkte Sehfunktion (v. a. bei DHA-Mangel in der Retina)
- Sehstörungen bei Säuglingen und Kleinkindern
Allgemein & Stoffwechsel
- Erhöhte Entzündungsneigung bzw. Chronische Entzündungen (z. B. bei Haut, Gelenken, Schleimhäuten)
- Müdigkeit, Energielosigkeit (indirekt durch gestörte Zellfunktion)
- Schlechte Hautstruktur, trockene oder schuppige Haut
- Gestörte Immunregulation (z. B. häufige Infekte, Autoimmunreaktionen)
Schwangerschaft & Kindheit
- Beeinträchtigte Gehirn- und Augenentwicklung des Fötus
- Erhöhtes Frühgeburtsrisiko
- Stillkinder mit schlechterem DHA-Status bei mütterlichem Mangel
- Entwicklungsverzögerungen bei Säuglingen und Kleinkindern
Ein Omega-3-Mangel lässt sich im Labor am zuverlässigsten über den Omega-3-Index bestimmen. Werte unter 4 % gelten als kritisch und sind mit einem erhöhten Risiko für die genannten Symptome verbunden. Optimal ist ein Bereich zwischen 8 und 11 %, der eine gute Versorgung mit EPA und DHA widerspiegelt. Auch ein hohes Omega-6/Omega-3-Verhältnis (>10:1) und erhöhte Entzündungsmarker wie hs-CRP können auf einen Omega-3-Mangel hinweisen.
Kofaktoren
Omega-3-Fettsäuren sind fettlöslich – ihre Aufnahme im Darm ist deutlich besser, wenn sie zusammen mit einer fetthaltigen Mahlzeit verzehrt werden. Besonders hilfreich sind unraffinierte, native Öle mit einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Mikronährstoffe wie Zink, Magnesium, Vitamin B6 und Vitamin C werden für die Umwandlung der pflanzlicher ALA zu den biologisch aktiven Fettsäuren EPA und DHA benötigt. Antioxidantien wie Vitamin E schützen die empfindlichen Fettsäuren vor Oxidation und erhalten ihre biologische Wirksamkeit. Viele hochwertige Omega-3-Supplemente enthalten daher Vitamin E oder Astaxanthin als Stabilisierung.
Vorkommen


Abbildung 2: Omega-3 reiche Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel (Quelle: Soho Ein Studio – shutterstock.com)
Anwendungsempfehlungen und Dosierung
DGE
Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die DGE unterscheidet zwischen Kindern, Männern, Frauen, Schwangeren, Stillenden - bitte im Einzelfall prüfen
0,5 % der Energiezufuhr/Tag
NährstoffAllianz
Dosierungsempfehlung der NährstoffAllianz
2 g (EPA/DHA) /Tag
Algen- oder Fischöl
Die beste Wahl der Omega-3-Fettsäurenquelle, sind natürliche Fisch- oder Algenöle. Die Qualität hinsichtlich „Ranzigkeitsgrad" und Schwermetallgehalt sollte dabei zwingend im Vordergrund stehen. Zugesetztes Vitamin E z.B., stellt durch seine antioxidative Wirkung ein natürliches „Antiranz" dar. Regelmäßige zur Verfügung gestellte Schwermetallanalysen des Herstellers sollten einsehbar und beanstandungslos lein.
- 1 TL Algenöl pro Tag (entspricht meist 2 g DHA/EPA pro Tag -> Herstellerangaben beachten!)
ODER:
- 1 EL Fischöl pro Tag (entspricht meist 2 g DHA/EPA pro Tag -> Herstellerangaben beachten!)
=> Bei Risikogruppen und bei schlechten Fettsäurenanayselwerten kann die Dosierung jeweils verdoppelt werden
Algen- oder Fischölkapseln
Unterwegs oder im Fall einer Abneigung des Geschmacks von Fisch- oder Algenöl, sind Algen- und Fischölkapseln die zweitbeste Wahl. Auch hier sollte die Qualität wie beim Öl oben beschrieben zwingend im Vordergrund stehen. Ein weiterer Test, stellt das Öffnen einer Kapsel dar, um den Geruch und Geschmack des Öls darin zu prüfen. Dieser sollte weder tranig noch fischig sein.
Je nach Hersteller und Präparat sind zwischen 4 und 8 Kapseln täglich notwendig um auf 2 g EPA/DHA pro Tag zu kommen.
Im Sinne der Nachhaltigkeit und der Überfischung der Meere empfehlen wir von der NährstoffAllianz eher auf Algenölpräparate zurückzugreifen.
Fischverzehr
Wichtig beim Konsum von Fischprodukten mit hohem Omega-3-Anteil, ist die Beachtung des Schwermetall- bzw. Schadstoffgehalts. In dieser Hinsicht sind Fische wie Heringe, Sardinen und Makrele zu bevorzugen, da sie früher in der Nahrungskette stehen als zum Beispiel Lachs oder Thunfisch [1].
Große Raubfische, wie Schwertfisch und Thunfisch sollten nur in geringen Mengen bzw. überhaupt nicht gegessen werden, da u.a. ihr Quecksilbergehalt bereits bei üblichen Portionen die Grenzwerte überschreitet. Vor allem für Kinder, bei denen verschiedene Faktoren wie unreife chemische Entgiftungssysteme und schnelles Wachstum zu kritischen Auswirkungen, mit teils lebenslangen Folgen, bei schädlichen Chemikalien, wie Quecksilber haben können. Dies gilt ebenfalls für Frauen im gebärfähigen Alter und insbesondere in der Schwangerschaft und Stillzeit [2, 3].
In der Schwangerschaft und Stillzeit, sowie im gebärfähigen Alter empfiehlt die WHO (Weltgesundheitsorganisation) max. 170 g Fisch wöchentlich mit hohem DHA- und gleichzeitig niedrigem Quecksilbergehalt aufzunehmen. Quecksilber passiert ungehindert die Planzentaschranke sowie die Blut-Hirn-Schranke des Ungeborenen bzw. Säuglings und kann dort zu massiven Schäden des Gehirns und Nervensystems führen. Quecksilberarme Fische sind z.B. Sardelle, Sardinen, atlantische Makrele, Wels, Kabeljau, Schellfisch, Hering, Barsch, Seelachs und Forelle [4].
Eine globale Bewertung des Schwermetallgehalts in Oberflächengewässern 2019, zeigte, dass die Oberflächengewässer weltweit mit Schwermetallen stark verschmutzt sind. Die Durchschnittswerte der Schwermetalle Chrom, Mangan, Cobalt, Nickel, Arsen und Cadmium überschritten die Richtlinien der USEPA (Umweltschutzbehörde der vereinigten Staaten von Amerika) und WHO [5]. Diese Schwermetalle gelangen durch die Nahrungskette früher oder später in die darin lebenden Fische.
Eine 2021 veröffentlichte Risiko-Nutzen-Bewertung, des Konsums von fettem Fisch, speziell von atlantischem Hering, atlantischer Makrele und Zuchtlachs verglich die Aufnahmewerte gesundheitsschädlicher versus gesundheitsförderlicher Inhaltsstoffe. Zu den Gesundheitsschädlichen Substanzen zählten u.a.: persistente organische Schadstoffe (POPs), darunter dioxinähnliche Verbindungen (DLCs). POPs reichern sich besonders im Fettgewebe in lebenden Organismen an und bauen sich nur sehr langsam oder gar nicht ab. Krebs, Hormonstörungen und neurologische Schäden können die gesundheitlichen Auswirkungen sein. Die enthaltenen Mengen wurden den Mengen der gesundheitsförderlichen Omega-3-Fettsäuren EPA, DHA sowie Vitamin-D gegenübergestellt. Die Ergebnisse zeigten, dass bereits der in Norwegen wöchentlich empfohlene Fischverzehr von 200 g dieser drei Fischarten, den von der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) festgelegten TWI-Wert (tolerierbare wöchentliche Aufnahme) der untersuchten Schadstoffe überschreiten würde. Die Mengen an den Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA würden bei 200 g dieser Fischarten wöchentlich durchschnittlich lediglich 3,5 g betragen [6].
Zudem ist der EPA- und DHA-Gehalt von Zuchtlachs in den letzten Jahrzenten (> 60 %) zurückgegangen, was der Umstellung der Fütterung hin zu einer stärker Pflanzlichen geschuldet ist. EPA und DHA reichert sich im Fisch nur über seine Ernährung durch z.B. EPA- und DHA-reiche Algen oder den Verzehr anderer Meerestiere, welche diese Algen gefressen haben, an [7].
Um eine tägliche Dosis von 2 g der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA über Fischverzehr zu erreichen, wäre je nach Fischart, ein täglicher Verzehr von bis zu 250 g fettreichem Fisch notwendig. Diese hohe Verzehrmengen sind in der Praxis kaum umzusetzen und hinsichtlich der Schadstoffbelastung sowie der Nachhaltigkeit nicht empfehlenswert. Wer gerne Fisch isst, kann dessen Verzehr in moderaten Mengen und in sehr guter Qualität, als minimale Ergänzung zum Omega-3-Haushalt betrachten. Als bedarfsdeckende Quelle eignet sich Fischverzehr in keinem Fall.
Pflanzliche Quellen
Omega-3-Quellen wie z.B. Leinsamen und Walnüsse sowie deren Öle müssen erst über mehrere Schritte im Körper über umgewandelt werden, bis sie als EPA und DHA vorliegen und entsprechend wirken können. Die Umwandlungsrate pflanzlicher Omega-3-Quellen zu EPA beträgt allerdings nur ca. 5-10 % und zu DHA nur noch ca. 0-1 %. So dass diese keine relevanten Quellen für EPA und DHA darstellen.
Dennoch spielen auch sie eine wichtige Rolle in der Ernährung. Sie fungieren als „Gegenspieler" zu pflanzlichen Omega-6-Quellen, wie Sonnenblumen-, Distel- und Maisöl und hemmen in ausreichender Menge deren Umwandlung zu deren proentzündlichen Zwischenstufen und Arachidonsäure. Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren konkurrieren mit den pflanzlichen Omega-6-Fettsäuren um dieselben „Umwandlungsenzyme".
Entscheidend für eine gute Omega-3-Fettsäuren Aufnahme und Verteilung im Körper ist das Verhältnis der Aufnahme von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren.
Im Hinblick auf die Ernährung bedeutet dies, die entsprechenden Omega-3- bzw. Omega-6-fettsäurehaltigen Lebensmittel bzw. Quellen optimal zu kombinieren.
Leider bringt die typische westliche Ernährung ein Ungleichgewicht mit einem sehr hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren (Fleischüberdosierung, schlechte Fleischqualität, Sonnenblumenöl etc.) und einem niedrigen Anteil an Omega-3-Fettsäuren mit sich, was u.a. zu einer erhöhten Entzündungsneigung führen kann.
Ein günstiges Verhältnis liegt bei etwa 1:1 bis 1:5 (Omega-3 zu Omega-6).
Dazu kommt, dass die jeweilige Quelle der Omega-3- bzw. Omega-6-Fettsäuren zwingend betrachtet werden muss! Es reicht z.B. nicht aus, einen vermeintlich ausreichend hohen Anteil pflanzlicher Omega-3-Fettsäuren und einen eigentlich optimalen Gehalt an der tierischen Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure zu haben! Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren können nicht als „Gegenspieler" der tierischen Arachidonsäure wirken (s. Schaubild unter Punkt 2: Physiologische Wirkungen im Überblick).
Weitere Anwendungs- und Dosierungsempfehlungen
Omega-3 haltiges Öl bzw. Kapseln sollten zu einer fetthaltigen Mahlzeit unerhitzt eingenommen werden, da die damit eingeleitete Fettverdauung Voraussetzung für die Aufnahme aller fettlöslichen Nährstoffe ist.
Generell und insbesondere bei Vorerkrankungen wie z.B. Rheuma, Krebs, ADHS oder Demenz, ist eine Fettsäurenanalyse empfehlenswert, damit eine, je nach Ergebnis, eventuell notwendige höhere Aufbaudosis definiert werden kann. Nach frühestens drei Monaten kann eine Wiederholungsanalyse durchgeführt und ebenfalls, je nach Ergebnis, zur Erhaltungsdosis von 2 g EPA/DHA pro Tag übergeleitet werden.
Omega-3 in der Schwangerschaft
- Empfehlung NährstoffAllianz: 2-3 g EPA/DHA täglich
- Fischöl: 1-1,5 EL
- Algenöl: 1-1,5 TL
Schon die Mutter und der Vater sollten zum Zeitpunkt der Zeugung gute Omega-3 Werte haben.
Die offiziellen Ernährungsempfehlungen für Schwangere reichen, je nach Organisation (EFSA, DGE, WHO etc.), von 250-450 mg DHA/EPA täglich, zusätzlich wird teilweise eine weitere Dosis von 100-200 mg DHA angegeben. Komplikationen, wie beispielsweise Eklampsie, das Risiko für Frühgeburten, ein zu niedriges Geburtsgewicht sowie postpartale Depressionen können durch eine optimale Omega-3 Versorgung verringert bzw. vermieden werden.
DHA und EPA in der Schwangerschaft zielen vor allem darauf ab, die kindliche Gehirn- und Sehentwicklung sowie die mütterliche Gesundheit zu unterstützen. Dabei steht besonders DHA (Docosahexaensäure) im Fokus, da es strukturell bedeutsam für das fetale Nervensystem ist.
Gegenanzeigen
Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren gilt für gesunde Menschen als sicher.
In bestimmten Fällen – wie bei Blutgerinnungsstörungen, Fischallergie, Fettverdauungsstörungen oder bestimmten Medikamentenkombinationen (wie Blutverdünner, Blutdruck-, Blutzucker- und Lipidsenker) – sollte die Einnahme jedoch ärztlich begleitet oder angepasst werden. Für Betroffene bieten sich z. B. bei Fischallergie pflanzliche Algenöle oder bei Fettverdauungsstörungen liposomal formulierte Präparate als verträgliche Alternative an.
Risikogruppen und Mangelfaktoren
Für die Verdauung und Resorption braucht der Körper ausreichend Gallensäuren und Enzyme wie Lipoproteinlipasen und Pankreaslipasen.
Störungen in der Gallen- oder Bauchspeicheldrüsenfunktion (z. B. bei Gallenstau oder Pankreatitis) können die Aufnahme mindern.
Therapeutische & präventive Einsatzgebiete
Herz-Kreislauf-System
Ein Omega-3-Index im Bereich von 8 bis 11 Prozent gilt als optimal für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Studien zeigen, dass dieser Wert mit einer niedrigeren Sterblichkeit und einem geringeren Risiko für schwerwiegende Herzereignisse verbunden ist – darunter plötzlicher Herztod, tödliche und nicht-tödliche Herzinfarkte sowie die Entwicklung einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz).
Darüber hinaus lassen sich bei einem verbesserten Omega-3-Status weitere positive Effekte auf das Herz-Kreislauf-System beobachten: Die Herzfrequenz nimmt ab, während die Herzfrequenzvariabilität – ein Marker für die Belastbarkeit des vegetativen Nervensystems – zunimmt. Zusätzlich kommt es häufig zu einer Senkung des Blutdrucks, einer Verbesserung der Blutfettwerte. Auch der Fortschritt von Veränderungen an den Herzkranzgefäßen kann verlangsamt werden.
Trotz methodischer Schwächen in großen Interventionsstudien mit klinischen Endpunkten empfehlen zahlreiche kardiologische Fachgesellschaften die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein dauerhaft niedriger HS-Omega-3-Index wird heute als relevanter Risikofaktor anerkannt – auch nach den Kriterien der American Heart Association [8].
In einer Meta-Analyse von Hu et al. (2019) wurden die Ergebnisse aus 13 randomisierten Studien mit insgesamt 127.477 Teilnehmenden zusammengeführt – darunter sowohl positive als auch negative Einzelstudien [9]. Die Auswertung berücksichtigte dabei gezielt die tägliche Zufuhrmenge an EPA und DHA und analysierte deren Einfluss auf das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse. Das Ergebnis: Pro 1.000 mg täglich zugeführter Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) sank das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Ereignisse – wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herztod – um 17 %.
In der REDUCE-IT-Studie (2019) wurden insgesamt 8.179 Patienten untersucht, von denen 71 % bereits an einer koronaren Herzerkrankung litten und sich somit in der sekundären Prävention befanden. Über einen Zeitraum von fünf Jahren erhielten die Teilnehmenden eine hochdosierte Therapie mit 4 g reinem EPA pro Tag – zusätzlich zu ihrer bestehenden, leitliniengerechten medikamentösen Behandlung. Trotz optimaler Standardtherapie traten in der Placebogruppe weiterhin bei 22 % der Patienten kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle auf. In der Omega-3-Gruppe lag dieser Anteil bei nur 17,2 %, was einer relativen Risikoreduktion von 25 % entspricht. Anders ausgedrückt: Es kam zu 5 % weniger kardiovaskulären Ereignissen im Vergleich zur Placebogruppe [10].

Abbildung 3: schmerzendes Herz (Quelle: drubig-photo / stock.adob)
Gehirn und Nervenfunktion – psychische Erkrankungen
Das menschliche Gehirn enthält in seiner Struktur einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren – insbesondere DHA – und ist ein Leben lang auf deren ausreichende Zufuhr angewiesen. Sowohl der Aufbau als auch die Funktion des Gehirns hängen wesentlich vom Omega-3-Status ab, was sich unter anderem im Omega-3-Index widerspiegelt. Befindet sich dieser im optimalen Bereich, zeigen Studien, dass zahlreiche neurologische und psychische Funktionen positiv beeinflusst werden können.
Dazu zählen Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen (z. B. ADHS), Autismus, beschleunigte Entwicklung von Demenz, depressive Verstimmungen im Jugend- und Erwachsenenalter sowie kognitive Leistungseinbußen im höheren Lebensalter. Auch bei Erwachsenen ohne manifeste Erkrankungen konnten durch eine verbesserte Omega-3-Versorgung Funktionen wie Gedächtnis, Reaktionsgeschwindigkeit und exekutive Leistungen gestärkt werden. Die Wirksamkeit ist in mehreren Interventionsstudien und Meta-Analysen gut belegt – mit teils klinisch relevanten Verbesserungen in verschiedenen Altersgruppen [11].
Im Rahmen der Framingham-Herzstudie, wurden 2.183 demenz- und schlaganfallfreie Probanden im Durchschnittsalter von 46 Jahren hinsichtlich Gehirnstruktur und kognitiver Funktion im Zusammenhang der Omega-3-Fettsäurenkonzentration in den roten Blutkörperchen (konkret: im Zellmembrananteil der roten Blutkörperchen - ein verlässlicher Langzeitwert für die Versorgung der letzten 3-4 Monate) untersucht. Höhere Werte an EPA, DHA und des Omega-3-Indexes waren mit einem größeren Hippocampusvolumen und einem besseren abstrakten Denkvermögen verbunden [12]. Ein größeres Hippocampusvolumen wird mit einer besseren Gedächtnisleistung, einer höheren Lernfähigkeit und einer gesunden Stressverarbeitung in Verbindung gebracht. Die Größe dieser Hirnregion kann als Hinweis dafür gelten, wie gut das Gehirn in der Lage ist, Informationen zu speichern und mit Emotionen umzugehen.
Fruchtbarkeit und Schwangerschaft
Eine 2023 veröffentlichte randomisierte Doppelblindstudie an 34 Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom und damit einhergehender Unfruchtbarkeit, untersuchte die Wirkung von Omega-3-Nahrungsergänzungsmitteln während der Behandlung zur hormonellen Unterstützung des Eisprungs. Eine Gruppe erhielt 3x täglich 600 mg Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel, die andere ein Placebo. In der Omega-3 Gruppe kam es zu doppelt so vielen klinischen Schwangerschaften im Vergleich zur Placebogruppe [13].
In einer prospektiven Beobachtungsstudie mit ca. 900 Frauen im Kinderwunschzeitraum war die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden um 51 % höher, wenn regelmäßig Omega‑3-Supplemente eingenommen wurden [14].
Ein systematischer Review (bis Oktober 2018) fasste 16 Studien mit Männern (fruchtbar und unfruchtbar) zusammen. In 14 davon wurde gezeigt, dass Omega‑3-Präparate oder ein hoher Fischkonsum mindestens einen Parameter der Spermienqualität (z. B. Motilität, Morphologie, Konzentration) positiv beeinflussen – auch wenn die Studien heterogen waren [15].
Diabetes Typ 2
Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes zeigt sich, dass Omega-3-Fettsäuren sowohl präventiv als auch therapeutisch unterstützend wirken können – insbesondere in Bezug auf den Fettstoffwechsel, entzündliche Prozesse und die Insulinsensitivität. Zwar ist der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel selbst meist moderat, doch profitieren viele Betroffene durch eine verbesserte Regulation ihrer Triglyzeridwerte, eine reduzierte Entzündungsaktivität sowie eine Stabilisierung von Begleitfaktoren wie Blutdruck und Leberwerten.
Eine Meta-Analyse von Delpino et al. (2021), die 30 randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt 2.201 Teilnehmenden auswertete, zeigte, dass die Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren in Dosierungen zwischen 1.000 und 3.000 mg EPA/DHA pro Tag über mindestens acht Wochen zu einer signifikanten Senkung des Nüchternblutzuckers sowie zu einer Verbesserung der Insulinresistenz (HOMA-IR) führte – ohne unerwünschte Effekte auf den HbA₁c-Wert [16].
In einer weiteren doppelblinden, placebokontrollierten Studie von Albert et al. (2020) wurde bei übergewichtigen Erwachsenen mit abdominaler Adipositas die Wirkung von 2.000 mg DHA-reichem Fischöl pro Tag über 12 Wochen untersucht. Die Ergebnisse zeigten eine deutlich verbesserte Insulinsensitivität sowie Hinweise auf eine günstigere Lipid- und Entzündungsprofilentwicklung im Vergleich zur Placebogruppe [17].
Hautgesundheit
In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie von Wong et al. (2020) erhielten gesunde Probanden mit sonnenempfindlicher Haut 3.000 mg Fischöl pro Tag (davon ca. 1.000 mg EPA und 500 mg DHA) über einen Zeitraum von 12 Wochen. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Erhöhung der UV-Toleranz der Haut sowie eine Reduktion sonneninduzierter Entzündungsreaktionen – gemessen über Hautrötung, Histologie und Entzündungsmarker [18].
Auch bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Neurodermitis (atopische Dermatitis) und Psoriasis wurden in mehreren Studien positive Effekte durch die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren beobachtet. Eine Meta-Analyse von Pittar et al. (2023) untersuchte 13 randomisierte Studien mit insgesamt 876 Teilnehmenden mit Psoriasis. Die Gabe von EPA/DHA in Dosen von 1.000–5.400 mg täglich über 4–16 Wochen führte zu signifikanten Verbesserungen im PASI-Score (Schweregrad der Psoriasis) sowie in Juckreiz und Hautrötung [19].
Augengesundheit
Besonders gut untersucht ist der Einfluss bei der trockenen altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und beim trockenen Auge (Dry Eye Disease). In einer randomisierten Doppelblindstudie von Kangari et al. (2013) erhielten Patienten mit trockenen Augen 1.000 mg Fischöl (davon 180 mg EPA und 120 mg DHA) zweimal täglich über 30 Tage. Bereits nach einem Monat zeigten sich signifikante Verbesserungen in Tränenproduktion, Tränenfilmstabilität und subjektiven Beschwerden wie Brennen und Trockenheitsgefühl [20].
Auch bei der Altersbedingten Makuladegeneration (AMD) deuten Daten auf einen protektiven Effekt hin: In der AREDS2-Studie, einer der größten Langzeitstudien zur Augengesundheit, wurden über 4.000 Teilnehmende mit fortgeschrittener AMD untersucht. Die tägliche Ergänzung von 1.000 mg Omega-3-Fettsäuren (350 mg DHA, 650 mg EPA) über fünf Jahre führte zwar nicht zu einem signifikanten Rückgang des Fortschreitens der AMD in der Gesamtgruppe, zeigte aber positive Effekte in bestimmten Subgruppen – vor allem bei niedrigem Fischkonsum und niedrigem Omega-3-Status vor Beginn der Supplementierung [21].
Darüber hinaus weisen neuere Studien darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren auch bei Kindern mit visuellen Verarbeitungsstörungen oder erhöhter Bildschirmnutzung zur Reduktion von Augenbelastung beitragen können.
Morbus Crohn
In mehreren Studien wurde untersucht, ob eine erhöhte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren Schübe verhindern, die Entzündungsaktivität reduzieren oder die Remission verlängern kann. Eine der größten randomisierten Studien dazu ist die EPIC-1/EPIC-2-Studie (Belluzzi et al., 2000). Dort erhielten Patienten mit Morbus Crohn, die sich in Remission befanden, täglich 4 g Omega-3-Fettsäuren (insgesamt etwa 2,3 g EPA und 0,5 g DHA). Die Rückfallrate war in der Interventionsgruppe nach einem Jahr signifikant geringer als in der Placebogruppe (26 % vs. 49 %) – insbesondere bei jenen, die die Supplemente regelmäßig einnahmen [22].
Eine Meta-Analyse von Turner et al. (2011), die fünf kontrollierte Studien mit insgesamt 773 Patienten einschloss, zeigte zwar insgesamt heterogene Ergebnisse, jedoch deutliche Vorteile für Subgruppen, die Omega-3 konsequent einnahmen, was stabile Remissionswerte begünstigte. [23]. Darüber hinaus wurde in kleineren Studien beobachtet, dass Omega-3-Supplemente die Darmpermeabilität verbessern und die Serumwerte entzündlicher Marker (CRP, TNF-α) senken können.
Entzündliche Erkrankungen
Ein in ScienceDirect 2015 erschienener Artikel beschreibt den Nutzen von marinen Omega-3-Fettsäuren in u.a. entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, entzündlichen Darmerkrankungen und Asthma. Insbesondere EPA und DHA führen zu entzündungshemmenden und sogar entzündungsauflösenden Botenstoffen [24].
Bei rheumatoider Arthritis wurde die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren besonders intensiv untersucht. In einer Meta-Analyse von Gioxari et al. (2018), die 20 randomisierte Studien mit über 1.200 Patienten einschloss, führte die Einnahme von ≥2.000 mg EPA/DHA pro Tag über 12 Wochen zu einer signifikanten Reduktion der Morgensteifigkeit, Gelenkschmerzen und Anzahl geschwollener Gelenke. Viele Patienten konnten sogar ihre Dosis nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) reduzieren [25].

Abbildung 4: Entzündetes & schmerzendes Handgelenkg (Quelle: aridone – shutterstock.com)
Darüber hinaus lassen sich entzündliche Marker wie CRP, TNF-α oder IL-6 durch Omega-3-Supplemente auch bei metabolischem Syndrom, Typ-2-Diabetes, PCOS und nichtalkoholischer Fettlebererkrankung (NAFLD) deutlich senken. Diese Effekte wurden z. B. in einer Übersicht von Li et al. (2022) bestätigt, die auch einen positiven Einfluss auf Leberfettgehalt und Insulinresistenz belegte [26].
Irreführende und falsche Aussagen
VITAL-Studie (2018):
Die große US-amerikanische VITAL-Studie [27B] untersuchte den präventiven Effekt von Omega-3-Fettsäuren bei einer allgemein gesunden Bevölkerung mit niedriger Krankheitsinzidenz. Insgesamt konnte keine signifikante Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse nachgewiesen werden – allerdings war die eingesetzte Tagesdosis mit nur 1 g Fischöl (davon 840 mg EPA/DHA) vergleichsweise niedrig. Zudem lag das Verhältnis von EPA zu DHA im Supplement bei 1:1, obwohl ein EPA-lastiges Präparat nach heutigem Wissensstand vorteilhafter gewesen wäre. Auch der Omega-3-Index der Teilnehmenden stieg nur moderat – von einem Ausgangswert von 2,7 % auf 4,1 %, und blieb damit deutlich unter dem empfohlenen Zielbereich von ≥8 %.
Trotz fehlender Signifikanz zeigte sich eine tendenzielle Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse um 8 %, bei Herzinfarkten um 28 %, und tödliche Herzinfarkte halbierten sich sogar. Aufgrund der insgesamt niedrigen Ereignisrate und einer relativ gesunden Studienpopulation wurden diese Ergebnisse jedoch statistisch nicht signifikant. Auffällig ist dennoch, dass bestimmte Risikogruppen – etwa Menschen mit Diabetes oder geringem Fischkonsum – deutlich stärker profitierten. Auch zeigte sich, dass in den letzten drei Jahren der fünfjährigen Studiendauer die positiven Effekte zunehmend deutlicher wurden, was auf einen langfristigen Nutzen der Supplementierung hinweist. Die Autoren selbst wiesen am Ende der Veröffentlichung darauf hin, dass eine höhere Dosierung für die gewählte Zielgruppe in der primären Prävention wahrscheinlich angemessener gewesen wäre.
Omega-3 und Vorhofflimmern: Was sagen aktuelle Studien?
In diesem Artikel beleuchten wir die Frage, ob Omega-3-Fettsäure-haltige Arzneimittel mit einem erhöhten Risiko für Vorhofflimmern in Verbindung stehen. Die im Artikel dargestellte Studienlage zeigt auf, dass es widersprüchliche Ergebnisse gibt, die einer weiteren Untersuchung bedürfen. Omega-3-Fettsäuren sind für ihre positiven Effekte auf die Herzgesundheit bekannt, jedoch wird auch auf potenzielle Risiken hingewiesen. Für eine fundierte Entscheidung empfiehlt es sich, den Artikel zu lesen und sich über die neuesten Forschungsergebnisse zu informieren. Zum Artikel
Quellenangaben
Studien und Primärquellen:
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Allgemeine Quellen: (nicht mit Nr. im Text versehen; Bsp.: Bücher, andere Portale)
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