Der Löwenzahn – der natürliche Entzündungshemmer

2,4 Minuten LesezeitVeröffentlicht am: 23. März 2022Von Kategorien: Unkategorisiert

Der Löwenzahn ist ein unverwüstliches Kraut, das sogar aus den engsten Asphaltritzen wächst. Er gehört zur Familie der Korbblütler, genau wie die Ringelblume, Sonnenblume und das Gänseblümchen. Der Gattungsname leitet sich ab von griechisch „Taraxacis“ und „Akeo mai“ und bedeutet „Ich heile Entzündungen“. Ein ganzes Arsenal an Mikronährstoffen hilft der Pusteblume, ihre in der Naturheilkunde geschätzten Heilwirkungen zu entfalten. Der Löwenzahn enthält neben Vitamin A, C, E, Kalzium, Eisen, Magnesium, Kalium und Protein auch weitere bioaktiven Substanzen wie Bitterstoffe und Flavonoide (Quercetin, Luteolin, Apigenin). Die Wurzel kann im Herbst einen Inulin-Anteil von bis zu 40 % aufweisen.  

Der Löwenzahn hemmt Entzündungen

In einer Studie wurden Ratten Astrozyt-Zellen verwendet, um den Effekt vom Löwenzahn auf die TNF-alpha Produktion zu untersuchen. TNF-alpha ist ein Signalstoff des Immunsystems, der an nahezu allen Entzündungen beteiligt ist. Astrozyten bilden die Mehrheit der Zellen im zentralen Nervensystem der Säugetiere. Die Resultate zeigten eine signifikante Hemmung der TNF-alpha Produktion durch den Löwenzahn.  

Interleukin-1 (IL-1) ist ein entzündungsfördernder Signalstoff, der die TNF-alpha Produktion erhöhen kann. Im weiteren Schritt wurde in dieser Studie untersucht, ob die Hemmung der TNF-alpha Produktion über eine IL-1-Hemmung vermittelt wurde. Dies konnte in den Untersuchungen bestätigt werden: Die Behandlung mit dem Löwenzahn senkte die IL-1-Produktion signifikant. Mit steigender IL-1-Hemmung trat auch eine progressive Hemmung der TNF-alpha Produktion ein.  

Diese Resultate weisen darauf hin, dass der Löwenzahn über eine IL-1-Hemmung auch die Hemmung der TNF-alpha-Produktion vermittelt und eine entzündungshemmende Aktivität auf das Nervensystem entfalten könnte [1].  

In einer weiteren Studie wurden die entzündungshemmenden Effekte des Löwenzahns in Ratten mit herbeigeführter, akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) untersucht. Der Löwenzahn wurde in Form eines Dekokts eingesetzt. Hierfür wurden die getrockneten Blätter 3 h lang mit destilliertem Wasser ausgekocht. 10 mg/kg von dieser Löwenzahn-Präparation wurden oral gegeben. Die Resultate: Der Löwenzahnextrakt reduzierte die entzündungsfördernden Faktoren TNF-alpha und Interleukin-6. Beide Faktoren sind entzündungsfördernde Signalstoffe des Immunsystems.  

Die Ratio zwischen Bauchspeicheldrüsen-Gewicht/Körpergewicht wurde gesenkt. Diese Ratio wurde hergenommen, um den Grad an Bauchspeicheldrüsen-Ödemen zu evaluieren. Weiters erhöhte der Löwenzahn in der Pankreas die Level an so genannten Hitzeschockproteinen (HSP). Diese HSPs scheinen bei einer Pankreatitis erniedrigt zu sein [2]. 

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Quellen:

[1] Kim, H. M., Shin, H. Y., Lim, K. H., Ryu, S. T., Shin, T. Y., Chae, H. J., Kim, H. R., Lyu, Y. S., An, N. H. & Lim, K. S. (2000). Taraxacum Officinale Inhibits Tumor Necrosis Factor-α Production from Rat Astrocytes. Immunopharmacology and Immunotoxicology, 22(3), 519–530. https://doi.org/10.3109/08923970009026009 

[2] Seo, S. W. (2005). Taraxacum officinale protects against cholecystokinin-induced acute pancreatitis in rats. World Journal of Gastroenterology, 11(4), 597. https://doi.org/10.3748/wjg.v11.i4.597 

Titelbild: von Franz Gerhard / stock.adobe

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