Fasten Spezial: Saft-, Basen- & Früchtefasten

4,6 Minuten LesezeitVeröffentlicht am: 21. Juli 2022Von Kategorien: Unkategorisiert

Im Rahmen unserer Fasten-Spezial-Reihe, stellen wir Ihnen die wichtigesten Formen des Fastens vor und widmen diesen Beitrag dem Saft-, Basen- & Früchtefasten. Denn für einige Stoffwechseltypen ist der komplette Verzicht auf feste Nahrung bzw. auf Energie in Form von Kalorien schwer umsetzbar und sogar mit gesundheitlichen Nachteilen verbunden. Auch je nach Vorerkrankung/en kann es sinnvoll sein, das klassische Heilfasten entsprechend an die körperlichen Voraussetzungen anzupassen.  

Die im folgenden vorgestellten Fastenkuren sind kein Fasten im eigentlichen Sinne, da jeweils Kalorien zugeführt werden. Jedoch sind sie durch eine deutlich reduzierte Kalorienzufuhr im Vergleich zur üblichen Ernährung gekennzeichnet. Die grundsätzlichen Rahmenparameter sind dieselben wie beim klassischen Heilfasten. Auf Genussmittel sollte verzichtet werden, Bewegung, Entspannung, Meditationen, Leberwickel sowie Darmentleerungen sind analog durchzuführen. Auch eine Vorbereitungswoche ist sinnvoll. Der Vorfastentag sowie das Fastenbrechen sind jeweils unumgänglicher Bestandteil.   

Saftfasten 

Das Saftfasten ist im Vergleich zum klassischen Fasten schonender. Säfte sind leichter verdaulich als feste Nahrung, haben einen hohen Gehalt an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralsalzen. Fast alle Säfte werden basenüberschüssig verstoffwechselt, so dass es bereits bei dieser Fastenform zu einer Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes kommt. Ihnen werden teilweise Heilwirkungen nachgesagt, vor allem den Kräutersäften. Eine Durchführung in Eigenregie sollte maximal für 7-10 Tage erfolgen. Eine längere Dauer kann unter ärztlicher Aufsicht bzw. Kuraufenthalt erfolgen. 

In der Vorbereitungswoche bietet es sich an, bereits 300 – 500 g Saft pro Tag zu integrieren. Allerdings sollte der Kaloriengehalt der Säfte bei der Kalorienaufnahme der festen Nahrung berücksichtig bzw. davon abgezogen werden. Optimalerweise, werden die Säfte jeweils frisch aus Bio-Zutaten, mittels einer Saftpresse oder elektrischer Saftzentrifuge, selbst hergestellt. Alternativ können zucker- und konservierungsstofffreie Säfte aus z.B. Reformhäusern bezogen werden. Die Säfte können jeweils mit Mineralwasser verdünnt sowie nach Geschmack untereinander vermischt werden. Pro Tag gibt es 750 g Saft, verteilt auf 3-5 Portionen: 

  • 300 g Obstsaft 
  • 300 g Gemüsesaft 
  • 150 g Kräutersaft 

Dabei ist eine ausgewogene Zusammenstellung der Obst-, Gemüse- und Kräutersäfte wichtig, um eine Kombination unterschiedlicher Wirkstoffe zu erzielen. Z.B. 60 g Obstsaft, 60 g Gemüsesaft und 30 g Kräutersaft 5x am Tag oder jeweils 100 g Obst-/Gemüsesaft und 50 g Kräutersaft 3x am Tag. Es können jeden Tag jeweils die gleichen 3 Saftarten (z.B. Apfel-, Sauerkraut- und Petersiliensaft) getrunken werden. Oder es werden täglich bzw. jeden 2.-3. Tag einer oder mehrere neue Säfte verzehrt. Auch Variationen innerhalb eines Tages sind möglich. 

Beim Einnehmen, wird wie mit einem guten Wein verfahren, der im Mund förmlich “gekaut” wird, damit der Saft gut eingespeichelt und verwertet werden kann. Zusätzlich steht eine Flüssigkeitsaufnahme, von bis zu drei Litern, über Mineralwasser und ungesüßten Kräutertees auf der Tagesordnung.  

Basenfasten 

Diese Fastenform ist nochmals leichter als das klassische Heilfasten und das Saftfasten. Hierbei darf feste Nahrung in Form von basischem Obst und Gemüse (roh oder gekocht) aufgenommen werden. Ein Kalorienzählen entfällt und es kann sich nach Belieben satt gegessen werden. Auf alle anderen, sauer verstoffwechselten Lebensmittel, wird weiterhin verzichtet. Lediglich neutral verstoffwechselte Lebensmittel wie kaltgepresste Öle, Mandeln, Samen und Keimlinge dürfen noch zusätzlich auf den Tisch. Das Basenfasten, kann bis zu zwei Wochen durchgeführt und mit Basenpräparaten (Pulver, Granulate) sowie basischen Kräutertees unterstützt werden. Auch hier stehen 2-3 Liter Mineralwasser zusätzlich auf dem Tagesplan.  

Früchtefasten

Beim Früchtefasten stehen frisches wasser- und enzymhaltiges Obst und Fruchtgemüse, wie Tomaten, Gurken und Zucchini auf dem Speiseplan. Damit wird eine hohe Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und Enzymen erreicht. Enzyme stärken die Leber und den Verdauungsprozess insgesamt, der hohe Wassergehalt (ca. > 90 %) fördert die Ausscheidungsprozesse. Der Säure-Basen-Haushalt wird reguliert. Die Durchführung in Eigenregie kann für 5-10 Tage erfolgen:

  • Morgens: Früchteteller aus wenig sauren Früchten (Mango, Papaya, Melonen, Trauben, Birne, Aprikosen etc.)
  • Mittags: Früchteteller mit einigen sauren Früchten (Grapefruit, Orangen, Kiwi)
  • Abends: Fruchtgemüseteller (Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini, Pilzen) dazu ein Avocadodip

Auch hier sind bis zu drei Liter zusätzliche Flüssigkeit über ungesüßte Kräutertees und Mineralwasser Bestandteil. Säfte und Nüsse dürfen den Tagesplan ergänzen. Es sollten jeweils Früchte und Fruchtgemüse mit hohem Wasseranteil bevorzugt werden, Bananen z.B. eher als Ausnahme bei Sporteinheiten. Genauso sollte auf Dosenobst verzichtet werden.

Fazit:

Hauptsächliches Ziel dieser modifizierten Fastenarten ist es, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers ins Gleichgewicht zu bringen. Wenn wir über einen längeren Zeitraum zu viele säurebildende Lebensmittel, wie Fleisch, Wurst, Käse, Zucker, Backwaren etc. zu uns nehmen, kann es zu einem Ungleichgewicht hin zu einer Übersäuerung (Latente Azidose) kommen. Beim Umbau der aufgenommenen Nahrung in körpereigene Substanzen bildet der Körper bei diesen Lebensmitteln Säuren. Aus tierischen Lebensmitteln z.B. Harnsäure, aus zuckerhaltigen Lebensmitteln und Alkohol Essigsäure. Hält eine Übersäuerung jahrzehntelang an, können die Säuren vom basischen Blut nicht mehr ausreichend neutralisiert und ausgeschieden werden. Die überschüssigen Säuren werden im Bindegewebe abgelagert, rauben Mineralstoffe und führen zu Stoffwechsel- und Fettverbrennungsstörungen. Müdigkeit, Energie- und Schlaflosigkeit, Cellulite, Gelenkschmerzen, Arteriosklerose usw. können Folgen davon sein. Auch bei Stress, werden durch den Abbau der Stress-Hormone im Körper vermehrt Säuren gebildet.

Quellen:

  • Ralf Moll, 2007, Individuell entsäuern
  • Gerhard Leibold, 1993, Heilfasten, Falken Verlag GmbH

Bild: von Kim Schneider / stock.adobe

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