Fasten Spezial: Fastentypen – Welche Fastenmethode passt am besten zu mir?

3,9 Minuten LesezeitVeröffentlicht am: 1. Dezember 2022Von Kategorien: Unkategorisiert

Jeder Mensch ist individuell und hat seinen eigenen Stoffwechsel. Es gibt die, die beim Anschauen von Speisen schon zunehmen und andere, die den ganzen Tag Schokolade essen können und trotzdem nicht zunehmen. Dann gibt es Menschen die permanent frieren, immer kalte Hände und Füße haben, andere hingegen haben eine gute Durchblutung und frieren auch im Winter nicht. So wie jeder Mensch eine individuelle Ernährung benötigt, so kann auch nicht jeder jede Fastenart unproblematisch anwenden. Eine nicht typgerechte Fastenart führt zu Frust, Kreislaufproblemen, Unterzuckerung und Schwäche und schließlich zum Abbruch und der Abwendung vom Fasten. 


Manche Menschen können problemlos eine Woche auf Essen verzichten und fühlen sich dabei leistungsfähig und gut, während andere dauernd frieren und mit Unterzuckerung und Müdigkeit zu tun haben. Wieder andere können den ganzen Tag rohe Früchte verzehren und bekommen weder Durchfall noch Blähungen. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle. So kann ein sensibleres, eher fröstelndes Naturell je nach persönlichem Wohlgefühl z.B. in den Sommermonaten auch die kühlenden Früchte- oder Saftfastenvarianten gut vertragen. Andersherum kann ein robuster Typ auch einmal unter Magen-Darm-Verstimmungen und Unwohlsein leiden, so dass eher eine wärmende und beruhigende Variante wie das Suppen- oder Basenfasten angezeigt sein kann.    

Die im Folgenden erläuterte beispielhafte Darstellung der Stoffwechseltypen nach Ernährungswissenschaftler und Fasten-Experte Ralf Moll, unterteilt sich in Bär, Tiger und Reh. Sie beruht auf der jahrtausendalten ayurvedischen Typenlehre in „kapha“, „pitta“ und „vata“, optimiert durch die Typeneinteilung nach Carl Huter in Ernährungs-, Bewegungs-, und Empfindungsnaturelle. In der Praxis überschneiden sich die Naturelle meistens und es kommt zu Mischnaturellen unter den einzelnen Typen: 

Der Bär – “Kapha-Typ” – Ernährungsnaturell

Bären, sind von ihrer Art ruhig, beständig und ausgeglichen. Übertragen zählen zu diesem Typ Menschen mit einem langsamen, trägen Stoffwechsel, die meist einen kräftigen Körperbau und Übergewicht haben. Darüber hinaus besitzen sie eine gute Verdauung und Durchblutung, haben einen stabilen Kreislauf und frieren wenig. Dieses zu den “guten Futterverwertern zählende Naturell, kommt mit allen Fastenarten klar. Besonders geeignet sind: 


Der Tiger – “Pita-Typ” – Bewegungsnaturell

Tiger sind bewegungsfreudige, gefährliche und kraftvolle Tiere. Bildlich Menschen, die sehr aktiv, temperamentvoll und leistungsfähig, aber auch leicht zu verärgern und schnell erregbar sind. Die typischen “Managertypen” oder Menschen in Führungspositionen, welchen oft das “Nichtstun” schwerfällt. Sie haben meist ein optimales Gewicht, eine geregelte Verdauung und Durchblutung sowie einen starken Hunger. Optimal für diesen “hitzigen” Typ, ist das auf den Stoffwechsel kühlend wirkende Früchtefasten. Auch durch den großen Hunger und den hohen Bewegungsdrang eignet sich für diesen Typen Früchtefasten besser als das Saft- oder klassische Fasten. 


Das Reh – “Vata-Typ” – Empfindungsnaturell

Das Reh, ist ein anmutiges, scheues, nervöses und zierliches Tier. Menschen dieses Typs sind eher wachsam und reagieren empfindlich auf ihre Umwelt und Veränderungen. Begeisterung und Enttäuschung wechseln sich oft ab, Veränderungen bedeuten Stress und spontane Entscheidungen aus dem Bauch heraus sind typisch. Sie haben einen geringen Appetit, eine schlechte Durchblutung, sensible Verdauung sind eher untergewichtig und frieren leicht. Besonders anfällig sind diese eher “schlechten Futterverwerter” für Magen-Darm-Beschwerden. Das klassische Fasten würde zu Unterzuckerung und Energielosigkeit führen, daher eignen sich eher wärmende Fastenarten, wie das Suppenfasten, welches zugleich auch Energie in Form von Kalorien zuführen. 


Fazit:

Die gewählte Fastenart sollte auf den jeweiligen Stoffwechsel, die Verdauungskraft und den Wärmehaushalt jedes Einzelnen zugeschnitten sein. Die bildhafte Verdeutlichung der individuellen Stoffwechseltypen hilft, sich selbst bzw. sein darauf basierendes Stoffwechselmuster, schnell zu erkennen. Auch Mischformen der einzelnen Naturelle sind keine Seltenheit. Gehören Sie zu einer Mischform aus zwei Stoffwechseltypen, haben Sie eine noch größere Bandbreite an verträglichen Variationen, unter denen Sie je nach Befindlichkeitslage auswählen können.  


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Quellen: 

  • Ralf Moll, 2019, Typgerecht Intervall Fasten, 1. Aufl., Südwest Verlag München 
  • Ralf Moll, 2007, Individuell entsäuern 

Bild: von partyvector / stock.adobe 

Bisher erschienen in dieser Reihe: 

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